Schon lange wird dafür eine auf der Mondrückseite deutlich dickere Kruste des Mondes verantwortlich gemacht, die ein Auffüllen tiefer Einschlagkrater mit dunkler Lava aus dem Mondinnern verhindert hat.
Unklar war nur der Grund für diese Asymmetrie der Mondkruste. Jetzt gibt es einen neuen Erklärungsansatz zur Lösung dieser Frage.
Kurz nach der Entstehung des Mondes aus einer Kollision der Erde mit einem anderen großen Körper waren Erde und Mond einander noch sehr nahe. Sie waren noch glutflüssig und entsprechend heiß. Ein Teil der gesteinsbildenden Elemente umgab beide wie eine dampfende Gashülle.
Doch der kleinere Mond kühlte rascher aus als die größere Erde, und so konnten sich die Elemente, die leichtes Krustengestein bilden, zumindest auf der erdabgewandten Seite des Erdtrabanten niederschlagen und verfestigen.

Auf der erdzugewandten Seite dagegen verzögerte die nahe glühende Erde diesen Prozess. Als schließlich der Abstand zwischen Mond und Erde immer größer und die Erde zudem allmählich kälter wurde, war schon ein Großteil der Elemente aufgebraucht, die leichtes Krustengestein bilden konnten.
So entstand auf der Vorderseite nur eine dünne Kruste, die viel durchlässiger für aufsteigende Lava aus dem Mondinnern war.