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Astronomie
Langsamer Mond beim schnellen Pluto

Morgen früh nach halb vier leuchtet die abnehmende Mondsichel tief am Südosthimmel. Eine Faustbreite bei ausgestrecktem Arm rechts von ihr steht der Zwergplanet Pluto, der allerdings nur in großen Teleskopen zu sehen ist.

Von Dirk Lorenzen | 11.04.2015
    Die Mondsichel steht morgen früh etwas rechts von Pluto, der allerdings nur in großen Fernrohren zu sehen ist
    Die Mondsichel steht morgen früh etwas rechts von Pluto, der allerdings nur in großen Fernrohren zu sehen ist (Stellarium)
    Am 14. Juli wird die NASA-Sonde New Horizons an Pluto vorbei rasen. Zwar ist die Sonde noch immer mehr als hundert Millionen Kilometer vom Ziel entfernt, dennoch beginnt schon morgen die wissenschaftliche Phase der engsten Begegnung.
    Die Kameras an Bord machen viele Bilder von Pluto und seinen Monden. Darauf ist noch nicht viel zu erkennen, aber die Bilder sind wichtig, um die Flugbahn der Sonde eventuell noch zu korrigieren.
    Das NASA-Team hat Sorge, dass der Zwergplanet womöglich unbekannte Begleiter hat, die New Horizons gefährlich nahe kommen könnten.
    Plutos Durchmesser beträgt etwa 2300 Kilometer. Damit ist er gut tausend Kilometer kleiner als unser Mond.
    Interessant ist ein Vergleich der Bahngeschwindigkeiten: Der Mond zieht ziemlich genau mit einem Kilometer pro Sekunde um die Erde.
    Pluto aber muss sich gegen die Anziehungskraft der Sonne behaupten. Trotz seiner großen Entfernung rast er noch immer mit knapp fünf Kilometern pro Sekunde durch das All.
    Erst der Zwergplanet Sedna läuft im Mittel im Mondtempo um die Sonne. Aber Sedna ist durchschnittlich mehr als 13-mal weiter von der Sonne entfernt als Pluto.
    Ein Stück rechts vom langsamen Mond stehen morgen früh der schnelle Pluto und die noch schnellere Raumsonde. New Horizons kommt dem Zwergplaneten pro Sekunde um fast 14 Kilometer näher.