Mehr als die Hälfte aller Sterne sind Teil eines Doppel- oder gar Mehrfachsternsystems.
Wie Astronomen der Ruhr-Universität Bochum nun zeigen konnten, ist die Doppelsternrate bei massereichen Exemplaren sogar besonders hoch. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren beobachteten sie rund achthundert Objekte, die bis zu hundertfache Sonnenmasse besitzen.
Mehr als neunzig Prozent davon waren keine Einzelgänger, sondern hatten einen stellaren Partner. Und der, so ergab die statistische Auswertung der Ergebnisse, hat dann in vielen Fällen auch noch eine annähernd gleiche Masse.

Für die Astronomen der Ruhr-Universität Bochum ist die Sache klar: Sterne entstehen aus der Verdichtung von anfangs kalten Gas- und Staubwolken.
Dabei sammelt sich im Zentrum immer mehr Materie. Zugleich steigen Druck und Temperatur im Innern immer weiter an, bis die sterntypische Kernverschmelzung einsetzt und Wasserstoff in Helium umgewandelt wird.
Wenn aber sehr viel Masse zusammenkommt, scheint sich der heranwachsende Stern noch einmal aufzuspalten. Denn zu viel Masse in einem Objekt würde dessen Stabilität gefährden.
Jetzt sind die Theoretiker gefordert. Die Entstehung von massereichen Einzelgängern konnten sie bislang ohnehin nicht befriedigend modellieren. Vielleicht haben sie mit Sternen im Doppelpack mehr Erfolg.