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Astronomie
Mister SOFIA

Heute vor 75 Jahren kam Eric Becklin zur Welt. Der Pionier der Infrarotastronomie ist einer der einflussreichsten Astrophysiker unserer Zeit.

Von Dirk Lorenzen | 06.04.2015
    Nach dem Studium an der Universität von Minnesota wechselte er in den 60er-Jahren ans California Institute of Technology in Pasadena. Noch während seiner Ausbildung hat er gemeinsam mit Gerry Neugebauer einen sehr jungen Stern im Orionnebel entdeckt.
    Der ist im sichtbaren Licht komplett hinter dichten Staubwolken verborgen, strahlt aber äußerst intensiv im Infrarotbereich. Heute kennt jeder Astronom das "Becklin-Neugebauer-Objekt".
    Die Infrarotastronomie hat Eric Becklin nicht mehr losgelassen. Er war erster Direktor eines NASA-Teleskops auf Hawaii, das die Beobachtungen der Voyager-Missionen durch Infrarotaufnahmen von der Erde aus ergänzen sollte.
    Becklin erforscht Braune Zwerge und Staubringe um junge Sterne, aus denen sich Planetensysteme bilden, ebenso wie das Zentrum unserer Galaxis und extrem leuchtkräftige Infrarotgalaxien am Rande des Kosmos.
    Für seine Arbeit hat er früher viel das Kuiper-Observatorium genutzt, ein Infrarotteleskop in einem NASA-Flugzeug. Seit fast zwanzig Jahren ist er Chefwissenschaftler von SOFIA. Das "Stratosphären-Observatorium für Infrarotastronomie" ist ein Jumbojet mit einem Zweieinhalb-Meter-Teleskop, das während des Fluges durch eine geöffnete Luke ins All blickt.
    Dieses Projekt hat eine bewegte Geschichte und stand mehrfach vor dem Aus. SOFIA hat seine Rettung vor allem zwei Umständen zu verdanken: der deutschen Beteiligung und dem unermüdlichen Einsatz von Eric Becklin.