Eilig konstruierte das Ingenieurteam die Gemini-Kapsel. Das neue Raumschiff startete vor 50 Jahren, am 8. April 1964, zum ersten Testflug.
Als Träger diente eine Titan-Zwei-Rakete, eine umgebaute Interkontinentalrakete für Atomsprengköpfe. Die Nervosität vor dem Jungfernflug war groß: Denn beim Bau hatte es viele Verzögerungen gegeben, weil es in der Verkabelung der Rakete immer wieder zu Kurzschlüssen gekommen war.
Bei einem Raumflug hätte das womöglich tödliche Folgen gehabt - daher war beim Testflug auch kein Mensch an Bord. Doch dann funktionierte alles bestens: Die Rakete brachte die Gemini-Kapsel auf eine Umlaufbahn in 320 Kilometern Höhe - mehr als zwanzig Kilometer höher als geplant.
Nach vier Tagen im All stürzte Gemini-1 erwartungsgemäß ab und verglühte. Die neue Kapsel hatte alle automatischen Tests bestanden.
Doch es dauerte noch fast ein Jahr, bis beim dritten Gemini-Flug zwei Menschen in der Kapsel saßen. Bei späteren Missionen stiegen die Astronauten in den freien Weltraum aus und übten auch das An- und Abdocken in der Umlaufbahn.
Das Gemini-Programm war der notwendige Zwischenschritt, um fünf Jahre später mit Apollo tatsächlich zum Mond zu kommen.