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Astronomie
Mit Gemini zu Apollo

Vor 50 Jahren lag die NASA beim Wettlauf zum Mond noch weit hinter der Sowjetunion zurück. Zwar hatte US-Präsident Kennedy das Ziel ausgegeben, bis zum Ende des Jahrzehnts Menschen zum Mond und wieder zurück zur Erde zu bringen. Doch der NASA fehlte es an Erfahrung mit bemannten Raumflügen.

Von Dirk Lorenzen |
    Eilig konstruierte das Ingenieurteam die Gemini-Kapsel. Das neue Raumschiff startete vor 50 Jahren, am 8. April 1964, zum ersten Testflug.
    Als Träger diente eine Titan-Zwei-Rakete, eine umgebaute Interkontinentalrakete für Atomsprengköpfe. Die Nervosität vor dem Jungfernflug war groß: Denn beim Bau hatte es viele Verzögerungen gegeben, weil es in der Verkabelung der Rakete immer wieder zu Kurzschlüssen gekommen war.
    Bei einem Raumflug hätte das womöglich tödliche Folgen gehabt - daher war beim Testflug auch kein Mensch an Bord. Doch dann funktionierte alles bestens: Die Rakete brachte die Gemini-Kapsel auf eine Umlaufbahn in 320 Kilometern Höhe - mehr als zwanzig Kilometer höher als geplant.
    Nach vier Tagen im All stürzte Gemini-1 erwartungsgemäß ab und verglühte. Die neue Kapsel hatte alle automatischen Tests bestanden.
    Doch es dauerte noch fast ein Jahr, bis beim dritten Gemini-Flug zwei Menschen in der Kapsel saßen. Bei späteren Missionen stiegen die Astronauten in den freien Weltraum aus und übten auch das An- und Abdocken in der Umlaufbahn.
    Das Gemini-Programm war der notwendige Zwischenschritt, um fünf Jahre später mit Apollo tatsächlich zum Mond zu kommen.