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Astronomie
Mitmachen bei der Suche nach Schwarzen Löchern

Heutzutage haben Astronomen so viele Teleskope und so effiziente Kameras, dass sie mit dem Auswerten der riesigen Datenmengen kaum nachkommen. Daher laden sie immer häufiger Internetnutzer zur Mithilfe ein.

Von Hermann-Michael Hahn | 17.02.2014
    Zu den neuesten Projekten dieser Art zählt Radio Galaxy Zoo. Australische Radioastronomen präsentieren Aufnahmen zahlreicher Galaxien im Bereich der Infrarot- und Radiostrahlung.
    Die interessierten Laien sollen - nach kurzer Online-Einweisung - zunächst auffallende Objekte in den Radiokarten markieren. Dann folgt der Vergleich mit Infrarotaufnahmen derselben Himmelsgegend.
    Im Idealfall haben Radioteleskope die intensive Strahlung weit ins All reichender Materieströme registriert, die ein äußerst massereiches Schwarzes Loch im Zentrum einer Galaxie antreibt.
    Im Infrarotbereich sind diese Ströme nicht zu erkennen, dafür aber besonders gut der helle Kernbereich einer solchen Galaxie, der wiederum im Radiobereich unsichtbar bleibt. Passen Radiokarte und Infrarotfoto perfekt zusammen, so dürfte es sich um eine Galaxie mit einem gigantischen Schwarzen Loch handeln.
    Trotz leistungsstarker Computer lassen sich solche Untersuchungen schneller und zuverlässiger mit einigen Freiwilligen durchführen als mit automatisierten Verfahren.
    Bei anderen astronomischen Mitmach-Projekten geht es darum, das Aussehen von Galaxien zu klassifizieren oder nach Planeten um ferne Sterne zu suchen.
    Die Australier setzen jetzt bei Radio Galaxy Zoo darauf, dass möglichst viele am Kosmos interessierte Menschen an der Entdeckung von Schwarzen Löchern mitwirken.