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Astronomie
Ohrfeige für die Mars-Mission

Heute Abend zieht die zunehmende Mondsichel oberhalb des Planeten Mars vorbei. Auf dem Roten Planeten hat der NASA-Rover Curiosity nach zwei Jahren Fahrt den Berg Aeolis Mons erreicht. Jetzt wollen die Forscher dort in den Gesteinsschichten Hunderte Millionen Jahre der Marsgeschichte nachvollziehen.

Von Dirk Lorenzen | 26.11.2014
    Zu viel gefahren, zu wenig gebohrt: Curiositys Spuren im Marssand
    Zu viel gefahren, zu wenig gebohrt: Curiositys Spuren im Marssand (NASA)
    Es geht darum, wie viel Wasser es früher auf unserem Nachbarplaneten gegeben hat und ob dort für längere Zeit prinzipiell lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben.
    Das NASA-Team ignoriert die offizielle internationale Bezeichnung des Berges Aeolis Mons und spricht eigenmächtig stets vom Mount Sharp. Robert Sharp war ein kalifornischer Planetenwissenschaftler, nach dem ein Mars-Krater benannt ist.
    Auch sonst verhält sich das Team manchmal etwas merkwürdig. Bei einer externen Begutachtung der sieben laufenden NASA-Planetenmissionen ließ sich der Projektleiter vertreten.
    Zwar empfahlen die Experten, die Flaggschiff-Mission der NASA fortzusetzen, doch ihre Kritik war vernichtend: Das Zweieinhalb-Milliarden-US-Dollar-Projekt landete auf dem letzten der sieben Plätze.
    Es sei nicht klar, was genau die Missionsziele seien und wie das Team sie zu erreichen gedenke. Es fehle an überprüfbaren Hypothesen und einem klaren wissenschaftlichen Plan.
    Das Curiosity-Team fühlt sich missverstanden. Ein Forscher meinte lapidar, die Experten wollten wohl, dass der Rover nicht so viel auf dem Mars herum fährt, sondern mehr bohrt.
    Genau das geschieht nun: Curiosity wird am Aeolis Mons mithilfe vieler Bodenproben der Marsgeschichte buchstäblich auf den Grund gehen.