Ende Mai starteten der deutsche Astronaut Alexander Gerst, der Russe Maxim Surajew und der Amerikaner Reid Wiseman von Baikonur aus ins All. Die drei demonstrierten mehrfach, dass politische Wirren am Boden ihrer himmlischen Mission nichts anhaben können.
Daran ändern auch diplomatische Ungeschicklichkeiten nichts. Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin wenige Tage vor dem Start von Alexander Gerst gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema "Künftige Herausforderungen an die globale Zusammenarbeit in der Raumfahrt".
Dazu hatte der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie eingeladen - allerdings alles andere als global. Auf dem Podium saßen zwar die Chefs von NASA, ESA, Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt und ein Vertreter der deutschen Industrie. Aber aus Russland und China war niemand eingeladen.
Im Fall von Russland drohte gar ein politischer Eklat: Denn der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos hatte einen Besuch in Berlin geplant.
Doch Oleg Ostapenko nahm dem Affront elegant die Spitze: Wenige Tage vor der ILA versagte eine russische Rakete kurz nach dem Start. Der Roskosmos-Chef sagte daraufhin die Teilnahme an der ILA in Berlin ab.
Nicht alle Raumfahrtverantwortlichen verfügen über so viel diplomatisches Geschick - aber die Zusammenarbeit im All hält irdische Querschüsse spielend aus.