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Astronomie
Saturn hinter dem Mond

Heute Abend bedeckt die ganz schmale Mondsichel den Ringplaneten Saturn. Für Beobachter in Mitteleuropa ist dies die einzige Planetenbedeckung durch den Mond in diesem Jahr.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Mond und Saturn am Abendhimmel kurz vor der Bedeckung - Anblick im Fernglas.
    Mond und Saturn am Abendhimmel kurz vor der Bedeckung - Anblick im Fernglas. (Stellarium)
    Vor zwei Tagen erst stand der Mond mit der Sonne am Tageshimmel und hat als Neumond die Sonne in weiten Teilen Nordamerikas zumindest teilweise bedeckt.
    Eigentlich ist der Herbst keine gute Zeit, um die schmale Mondsichel so kurz nach Neumond überhaupt zu erspähen. Im Herbst verläuft die Ekliptik - und mit ihr die Mondbahn - am Abendhimmel nur sehr flach über dem Südwesthorizont.
    Entsprechend geht der Mond heute bereits rund eine Stunde nach der Sonne unter und steht bei Sonnenuntergang schon nur noch eine Handbreit über dem Horizont.
    Trotzdem sollten Sie bei klarem Himmel und freiem Blick zum Südwesthorizont dann Ihr Fernglas aus dem Schrank holen und den Mond ins Visier nehmen.
    Wenn die horizontnahen Dunstschichten ausnahmsweise einmal nicht gar so trüb sind, macht sich dann links neben der Sichel, also neben der dunklen Seite des Mondes, der Saturn als kleiner, blasser Lichtpunkt bemerkbar.
    Doch der Abstand zwischen Mond und Saturn schrumpft zunehmend. Abhängig vom jeweiligen Standort schiebt sich der Erdtrabant schließlich zwischen etwa 18.09 Uhr und 18.24 Uhr vor den Ringplaneten und bedeckt ihn für fast eine Stunde.
    Wenn Saturn auf der rechten, hellen Seite des Mondes wieder sichtbar wird, sind beide für uns bereits hinter dem Horizont verschwunden. Übrigens steht im nächsten Jahr leider gar keine Planetenbedeckung auf dem Programm.