
Jetzt ist ein anderer Stern in den Fokus der Forscher gerückt, der vor zwei Jahren von Ralf-Dieter Scholz am Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam entdeckt worden ist.
Zusammen mit Institutskollegen hatte er in den Daten des WISE-Satelliten einen roten Zwergstern entdeckt, der sich trotz seiner räumlichen Nähe nur sehr langsam am Himmel bewegte. Das Objekt mit der Bezeichnung W 0720, inzwischen auch Scholz' Stern genannt, ist knapp zwanzig Lichtjahre von uns entfernt.
US-Astronomen haben die Bewegung dieses Sterns nun genauer untersucht. Ihre Überlegung: Wenn ein solch naher Stern seine Position nur ganz langsam verändert, dürfte der größte Teil seiner Bewegung entlang der Sichtlinie verlaufen, also auf uns zu oder von uns weg gerichtet sein.
Tatsächlich fanden sie heraus, dass Scholz' Stern vor rund 70.000 Jahren ziemlich nah bei uns vorbei gekommen sein muss. Der minimale Abstand zur Sonne betrug damals rund 0,8 Lichtjahre.

Damit wäre Scholz' Stern durch die äußere Kometenwolke des Sonnensystems gerast. Aufgrund seiner geringen Masse dürfte der Störeinfluss auf die Bewegung der Kometen allerdings ziemlich gering geblieben sein.
Das jedoch wird sich erst in gut zwei Millionen Jahren zeigen - so lange brauchen abgelenkte Kometen, um von dort draußen ins innere Sonnensystem zu stürzen.