Donnerstag, 28. März 2024

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Astronomie
Schwerkraftfallen im All

Lange Zeit hindurch gingen die Himmelsbeobachter stillschweigend davon aus, dass alle Objekte im Weltraum auch sichtbar sein müssten. Dabei wusste man spätestens seit der Erfindung des Fernrohrs, dass dem Betrachter mit bloßem Auge manche Dinge verborgen bleiben.

Von Hermann-Michael Hahn | 06.01.2014
    Die Empfindlichkeit des Auges reicht nicht aus, um schwache oder weit entfernte Objekte zu erkennen.
    Im späten achtzehnten Jahrhundert spekulierte der englische Geologe John Michell vermutlich als Erster über die mögliche Existenz völlig dunkler Sterne. In einem Brief an seinen Kollegen Henry Cavendish schrieb er damals, dass genügend kleine und entsprechend kompakte Sterne mit ihrer geballten Schwerkraft das von ihnen ausgehende Licht festhalten können sollten.
    Voraussetzung dafür war allerdings, dass auch das Licht der Schwerkraft unterliegt.
    Mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie hat Albert Einstein vor fast einhundert Jahren die vermeintliche Schwerkraft als Folge der Raumzeitkrümmung beschrieben. Damit war zugleich klar, dass auch das Licht der Schwerkraft nicht entkommt.
    Später zeigten Robert Oppenheimer, Robert Serber und George Michael Volkoff, dass genügend massereiche Sterne am Ende tatsächlich zu ausreichend kompakten Objekten schrumpfen, um jedwede Form von Strahlung zurückzuhalten.
    Ganz verstecken können sich solche Schwarzen Löcher allerdings nicht. Wir können zwar nicht in ihr Inneres hineinschauen, aber ihre Anziehungskraft - also ihr Einfluss auf die umgebende Raumzeit - bleibt auch dann erhalten, wenn ihnen keine Strahlung entweichen kann.
    gewünscht von Dieter Pfeuffer