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Astronomie
Sechs Jahre Columbus

Die höchst gelegene Forschungseinrichtung der Welt befindet sich in gut 400 Kilometern Höhe: Das Columbus-Labor ist seit genau sechs Jahren Teil der Internationalen Raumstation.

Von Dirk Lorenzen | 11.02.2014
    Im Innern des viereinhalb Meter dicken Moduls haben drei Astronauten Platz. Das Labor ist ganz ähnlich ausgestattet wie ein Forschungslabor auf der Erde - nur eines fehlt: Die Schwerkraft ist dort oben nicht zu spüren.
    Columbus verfügt über zahlreiche Experimentierschränke, darunter ein Biologie-Labor, eine Einrichtung zur Untersuchung von Flüssigkeiten und eine Handschuhbox, um mit gefährlichen Stoffen zu arbeiten.
    Fast 150 Experimente wurden bereits durchgeführt. Meist sind die Astronauten im Columbus-Modul als Laboranten gefragt. Sie führen die Versuche durch, ändern gegebenenfalls den Ablauf und gewinnen Proben - immer im Kontakt mit den Wissenschaftlern am Boden.
    An Bord geht es zumeist um Grundlagenforschung in den Bereichen Materialwissenschaften, Medizin und Flüssigkeitsphysik. Die Erkenntnisse aus dem All ermöglichen jetzt zum Beispiel den Bau leichterer Turbinenschaufeln für Flugzeuge.
    Zudem verstehen die Forscher nun besser, wie sich kleinste Partikel in Flüssigkeiten verhalten - diese Daten spielen bei vielen industriellen Verfahren eine große Rolle, etwa bei der Herstellung von Nanomaterialien.
    Columbus ist der wichtigste Beitrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Internationalen Raumstation. Das Bremer Raumfahrtunternehmen Astrium hat das Labor gebaut - und es leitet heute auch den Forschungsbetrieb im All.
    gewünscht von Helmut Sprinz