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Astronomie
Sichel vor der Sichel

Morgen früh zeigen sich am Himmel zwei Sicheln äußerst dicht nebeneinander. Unser innerer Nachbarplanet Venus und der Mond steigen gegen 5:30 Uhr über den Horizont.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Venus steht extrem dicht oberhalb des Mondes - für den Beobachter liegt nicht einmal ein ganzer Monddurchmesser zwischen den beiden Himmelskörpern. Wer das Glück hat, morgen früh in Afrika, Indien oder Südostasien zu sein, sieht sogar eine Bedeckung.
    Dort läuft die Mondsichel nicht knapp an der Venus vorbei - sondern stattdessen genau vor ihr entlang. Der Planet ist dann bis zu einer Stunde lang nicht zu sehen.
    Wir bekommen von dieser Planetenbedeckung durch den Mond nichts mit. Das einzige derartige Ereignis, das in diesem Jahr in Europa zu beobachten ist, ist eine Bedeckung des Saturn Ende Oktober.
    Wer ein kleines Teleskop zur Verfügung hat, sollte die Chance morgen früh in jedem Fall nutzen. Denn im Gesichtsfeld eines nicht zu stark vergrößernden Okulars sind zwei Sicheln zu sehen - die des Mondes und die der Venus.
    Während unser Trabant auf seinem Weg zur Neumondstellung immer schmaler wird, nimmt die Venus von Morgen zu Morgen zu. Denn sie rückt derzeit noch weiter nach rechts von der Sonne ab, kehrt dann aber irgendwann um und läuft von rechts nach links wieder auf die Sonne zu.
    Allerdings ist sie dann weiter von uns entfernt als die Sonne - sodass wir auf die immer voller beleuchtete Planetenscheibe blicken.
    Verpassen Sie morgen früh nicht das ganz besonders enge Rendezvous der Venus mit unserem Mond - so schön wird es im ganzen Jahr nicht wieder.