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Astronomie
Steinzeit-Astronomen

Die Himmelskunde gilt als die älteste Wissenschaft der Welt. Doch niemand weiß, wann genau die Menschen erstmals bewusst an den Himmel geblickt und sich Gedanken über die Abläufe dort gemacht haben.

Von Dirk Lorenzen | 13.08.2014
    Sicher scheint nur, dass es die ersten Astronomen in der Steinzeit gegeben hat - irgendwann vor 50.- bis 100.000 Jahren. Als Erstes dürfte der Mond mit seinen wechselnden Phasen aufgefallen sein.
    Zudem war bald klar, dass er als Zeitmesser ganz praktischen Nutzen hat. Der Mond diente mit seinem Lauf um die Erde als erster Kalender des Menschen.
    Den Steinzeit-Menschen blieb offenbar nicht lange verborgen, dass die Zeitspanne von Vollmond zu Vollmond - etwa neunundzwanzigeinhalb Tage - erstaunlich gut mit der Dauer des weiblichen Zyklus übereinstimmt. Mehr als 30.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen zeigen Frauen als Fruchtbarkeitsgöttin gemeinsam mit dem Mond.
    Andere Zeichnungen könnten das Sommerdreieck darstellen, die dominierende Sternenfigur der heißen Jahreszeit. Die Menschen haben schon in der Steinzeit sehr genau den nächtlichen Himmel beobachtet und bemerkt, dass bestimmte Sternbilder nur zu gewissen Zeiten des Jahres zu sehen sind.
    Wenn es heute Abend endlich dunkel geworden ist, steht das Sommerdreieck bereits hoch im Südosten: Wega in der Leier strahlt fast genau im Zenit, Deneb im Schwan leuchtet links von ihr, Atair im Adler steht ein Stück unterhalb der beiden.
    Wer das Sommerdreieck ansieht, beobachtet eine Sternenfigur, über die bereits unsere Vorfahren vor mehr als 30.000 Jahren gestaunt haben.