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Astronomie
Und täglich grüßt der Gamma-Burst

Heute vor zehn Jahren ist der NASA-Satellit Swift gestartet. Er kommt vor allem bei den geheimnisvollen Gammastrahlenausbrüchen zum Einsatz.

Von Dirk Lorenzen | 20.11.2014
    Der Gamma Ray Burst vom 14. Dezember 1997
    Der Gamma Ray Burst vom 14. Dezember 1997 (Keck/NASA)
    Swift ist das englische Wort für schnell und für Mauersegler - und beides passt bestens: Denn sobald Swift einen Ausbruch von Gammastrahlen registriert, schwenkt der Satellit automatisch mit seinen Röntgen- und Ultraviolett-Teleskopen in Richtung der Explosionsstelle am Himmel.
    Nahezu täglich kommt es irgendwo im Weltall zu einem Gammastrahlenausbruch. Diese Ereignisse sind die energiereichsten Phänomene im gesamten Kosmos und dauern bestenfalls einige Minuten.
    Ein Gamma-Ausbruch kann für einige Sekunden intensiver leuchten als viele Milliarden Sonnen. Swift hat gut ein Viertel der Himmelskugel im Blick - und erwischt somit etwa alle vier Tage ein solches Ereignis.
    Der Satellit beobachtet umgehend das Nachleuchten der Explosion mit seinen anderen Instrumenten, bestimmt die exakte Position und übermittelt sie zur Erde. Im Idealfall richten dann die Astronomen ihre Großteleskope auf diese Objekte.
    Vermutlich entstehen die Gamma-Ausbrüche bei gewaltigen Supernova-Explosionen oder dem Verschmelzen Schwarzer Löcher. Doch noch immer ist rätselhaft, was genau dabei passiert.
    Gamma-Ausbrüche sind schon in mehr als 13 Milliarden Lichtjahren Entfernung aufgeflammt. Dann durchleuchten sie den gesamten Weltraum zwischen dem Explosionsort und unserer Erde.
    Auch zehn Jahre nach dem Start entdeckt Swift mehrmals pro Woche einen Gammastrahlenausbruch - und sorgt bei den sonst so ruhigen Astronomen jedes Mal für viel Aufregung.