
Venus, unser innerer Nachbarplanet, ist schon seit Monaten tief am Abendhimmel zu beobachten - in unseren Breiten verlief diese Sichtbarkeitsperiode sehr ungünstig. Anfangs stand sie dabei von uns aus gesehen noch weit hinter der Sonne und erschien in einem Fernrohr klein und rund.
Im Laufe der Monate ist sie dann auf ihrer Bahn zunächst immer weiter seitlich von der Sonne abgerückt und hat schließlich Anfang November ihren größten Winkelabstand zur Sonne erreicht.
Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich die Venus zur Hälfte beleuchtet und schon deutlich größer als im Sommer - und ihre Helligkeit hatte um eine ganze Größenklasse zugelegt.
Seither hat Venus gleichsam zum Überholmanöver auf der Innenbahn angesetzt. In gut fünf Wochen wird sie zwischen Sonne und Erde hindurch ziehen und danach am Morgenhimmel auftauchen.
Dabei rückt sie einerseits immer näher an die Erde heran. Andererseits wendet sie uns aber auch einen immer kleineren Teil ihrer von der Sonne beleuchteten Seite zu.
Beide Effekte wirken sich gegensätzlich auf die Helligkeit des Planeten aus. Heute erreicht Venus ihren größten Glanz während der aktuellen Abendsichtbarkeit.
Damit ist sie derzeit so hell, dass sie bei perfekten Sichtbedingungen sogar mit bloßem Auge am tiefblauen Tageshimmel zu erkennen ist - sofern man weiß, wo man sie suchen muss.