Freitag, 03. Mai 2024

Archiv

Astronomie
Verlaufene Sternbilder

Nach Einbruch der Dunkelheit zeigen sich zunächst Orion, Stier und die beiden Hunde mit den hellen Sternen Sirius und Prokyon.

Von Dirk Lorenzen | 14.03.2014
    Der Südhimmel morgen früh um 2 Uhr mit dem fast vollen Mond, Mars und Saturn
    Der Südhimmel morgen früh um 2 Uhr mit dem fast vollen Mond, Mars und Saturn (Stellarium)
    Später taucht das Frühlingsdreieck mit Löwe, Bootes und Jungfrau auf - und recht hoch am Himmel leuchtet der Große Wagen, dessen hintere Kastensterne auf den Polarstern weisen.
    Diesen Himmelseindruck werden sie auch in genau zehn oder fünfzig Jahren haben. Doch in einigen Zehntausend Jahren haben sich viele Sternbilder schon deutlich verändert.
    Sterne stehen nicht wirklich unverändert am Himmel. Sie bewegen sich durch den Kosmos mit Geschwindigkeiten von einigen Hundert Kilometern pro Sekunde. Weil sie so weit entfernt sind, fällt die Bewegung aber während eines Menschenlebens nicht auf.
    In 60.000 Jahren jedoch sieht der Himmel ganz anders aus. Arktur, der Hauptstern in Bootes, steht dann direkt neben Spica in der Jungfrau. Der uns vertraute Bootes ist kaum mehr zu erkennen.
    Sirius, der hellste Stern am Himmel und einer der uns nächsten, ist dann weit unter den Hasen abgetaucht. Dafür steht Prokyon, der Hauptstern im Kleinen Hund, in der Verlängerung des Orion-Gürtels.
    Da die Sterne des Orion fast alle sehr weit entfernt sind, fällt bei ihnen die Eigenbewegung auch in 60.000 Jahren kaum auf.
    Den Großen Wagen erkennt man noch - aber er ist bereits so windschief, dass das Anpeilen des Polarsterns unweigerlich misslingen wird. Und das Himmels-W der Kassiopeia ist zu einem V geworden.
    Auch im All ist also nichts ewig - die uns vertrauten Figuren am Himmel zerfließen mit der Zeit.