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Astronomie
Verstrahlte Marsreise

Wenn Astronauten eines Tages zum Mars fliegen, werden sie jenseits des schützenden Erdmagnetfeldes einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt sein. Das haben Forscher der Kieler Universität zusammen mit amerikanischen Kollegen erstmals anhand realer Messdaten vom Mars berechnet.

Von Hermann-Michael Hahn | 20.02.2014
    So könnte die erste bemannte Mars-Station auf dem roten Planeten aussehen
    So könnte die erste bemannte Mars-Station auf dem roten Planeten aussehen (NASA)
    Dies gilt sowohl für den Flug als auch für den Aufenthalt auf der Marsoberfläche. Das Magnetfeld des Roten Planeten ist zu schwach, um die Teilchenströmung von der Sonne wirksam abzuschirmen.
    Für die Dauer von Hin- und Rückflug hatte man die Strahlenbelastung an Bord eines Raumschiffes schon früher berechnet. Sie liegt bei 0,66 Sievert, ließe sich aber durch eine bessere Abschirmung noch verringern.
    Wie hoch die Belastung am Ziel selbst sein wird, haben Forscher der Kieler Universität zusammen mit amerikanischen Kollegen jetzt erstmals anhand realer Messdaten vom Mars berechnet.
    Seit anderthalb Jahren steht ein von ihnen entwickelter Strahlenmonitor auf der Oberfläche des Roten Planeten - als Teil der Nutzlast an Bord des Marsrovers Curiosity.
    Mithilfe seiner Daten haben die Forscher die Strahlenbelastung ermittelt, denen Astronauten während eines etwa 500 Tage dauernden Aufenthaltes auf dem Mars ausgesetzt wären.
    So lange etwa müssen Astronauten auf dem Roten Planeten verweilen, ehe sich nach ihrer Ankunft dort ein Startfenster für den Rückflug zur Erde öffnet.
    Es zeigt sich, dass die Belastung auf dem Mars trotz der längeren Dauer nur etwa halb so groß ist wie die während des Fluges. Beides zusammen liegt nur knapp über der Gesamtbelastung, der sich ein Astronaut über die Dauer seines Berufslebens aussetzen darf.
    Dadurch steigt sein Krebsrisiko um rund drei Prozent.