
Unser Mond steht heute Abend im Südwesten. Knapp links oberhalb von ihm leuchtet der rötliche Mars - und knapp links der beiden steht die blau-weiße Spica, der Hauptstern der Jungfrau.
Der Mond bewegt sich pro Stunde um seinen Durchmesser voran - und zwar am Himmel von rechts nach links. Dass er während dieser Stunde gemeinsam mit allen anderen Gestirnen weiter nach Westen wandert, liegt allein an der Drehung der Erde. Tatsächlich erfolgt seine echte Bewegung von Westen nach Osten.
Morgen Abend ist er bereits an Spica vorbei gewandert, Montag steht er dicht bei Saturn. Mars und Spica hat er dann weit hinter sich gelassen.
Doch Mars bewegt sich selbst recht schnell vor dem Hintergrund der Sterne. Er braucht für einen Monddurchmesser am Himmel nicht eine Stunde, sondern einen Tag.
Er läuft jetzt zügig auf Spica zu. Am 13. Juli zieht er etwas oberhalb an diesem Stern vorbei. Bis Ende August hat er dann auch Saturn eingeholt.
Die Bewegung von Mars am Himmel ist die tatsächliche Bewegung im All - allerdings etwas verzerrt. Denn wir beobachten den Planeten von der Erde aus, die bekanntermaßen auch nicht still steht, sondern um die Sonne läuft.
Selbst die Sterne am Himmel bewegen sich - und zwar viel schneller als Mond und Mars. Doch sind sie so weit weg, dass ihre Eigenbewegung erst nach Tausenden von Jahren auffällt.