
Bei den benachbarten Galaxien stützt man sich auf bestimmte Veränderliche mit bekannter "Soll-Helligkeit". In größeren Entfernungen sind die Forscher auf das Aufblitzen bestimmter Supernovae angewiesen.
Dabei baut jede Messung großer Distanzen auf den Mittelwerten und Fehlern der vorausgegangenen Weitenmessungen auf.
Jetzt aber haben Astronomen eine Methode entwickelt, Distanzen auch der fernsten Galaxien auf direktem Wege zu bestimmen, sofern es sich um Objekte mit aktiven Galaxienkernen handelt.
Diese senden nämlich so starke Ultraviolettstrahlung aus, dass sich in ihrer Umgebung interstellare Staubwolken auflösen. Eventuell vorhandene Staubringe können erst jenseits einer - von der Helligkeit des aktiven Galaxienkerns abhängigen - Mindestentfernung fortbestehen.
Wenn nun ein solcher Galaxienkern Helligkeitsschwankungen zeigt, machen die sich nach einer gewissen Zeit auch in der Infrarotstrahlung bemerkbar, die vom Innenrand des Staubringes ausgeht.
Dabei ist die Zeitverzögerung ein direktes Maß für den Freiraum zwischen Kern- und Staubregion - und damit für die Helligkeit des aktiven Galaxienkerns.
Nun braucht man nur noch diese eigentliche Sollhelligkeit des Kerns mit der gemessenen Helligkeit zu vergleichen - und schon lässt sich daraus die Entfernung der Galaxie bestimmen.