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Astronomie
Wenn die Erde über dem Mond aufgeht

Heute Nacht steht der etwas mehr als halb beleuchtete Mond im Sternbild Fische, unterhalb des Pegasus-Vierecks. Der Mond zeigt sich genau in der Phase, in der unsere Erde für die Besatzung von Apollo Acht zu sehen war.

Von Dirk Lorenzen | 10.12.2013
    Der Aufgang der Erde über dem Mond, fotografiert von Apollo 8
    Der Aufgang der Erde über dem Mond, fotografiert von Apollo 8 (NASA)
    Während dieser Mission Weihnachten 1968 entstand das legendäre Bild des Aufgangs unserer Erde über der Mondlandschaft. Zu sehen ist eine Erde, die auf der Seite liegt, also nicht in etwa so aufrecht steht wie der Mond heute Abend.
    In Stanley Kubricks Film "2001 - Odyssee im Weltraum" steht die Erde dagegen aufrecht über dem Mond, so wie der Mond bei uns.
    Der Meisterregisseur hat keineswegs einen Fehler gemacht: Wie die Erde am Mondhimmel orientiert ist, hängt vom Breitengrad des Beobachters ab.
    Apollo Acht kreiste praktisch in der Äquatorebene um den Mond. Von dort aus betrachtet liegt die Erde beim Aufgehen auf der Seite. Genauso zeigt sich auch unser Mond in äquatornahen Gegenden stark gekippt.
    Dagegen liegt die Mondstation Clavius in Stanley Kubricks Film fast auf 60 Grad lunarer Breite. Entsprechend steht die Erde ziemlich aufrecht - so wie wir es in Europa vom Mond kennen.
    Einen entscheidenden Unterschied zwischen Mond- und Erdaufgängen gibt es dennoch: Für uns geht der Mond auf, weil die Erde sich dreht.
    Doch der Mond weist uns immer dieselbe Seite zu. Daher verändert sich die Position der Erde am Mondhimmel kaum. Aufgänge wie den, den die Besatzung von Apollo 8 fotografiert hat, lassen sich nur aus einem Raumschiff beobachten.
    gewünscht von Andreas Zehm, Wilhelmshaven