
In dieser Gegend des Sonnensystems hatten die Astronomen schon lange einen weiteren Planeten vermutet. Aber beinahe wäre Piazzi der Ruhm der Entdeckung entglitten. Denn es dauerte einige Monate, bis er von Sizilien aus die Kollegen in allen Teilen Europas in Kenntnis setzen konnte. Schlechtes Wetter, Krankheit und später eine ungünstige Stellung von Ceres am Himmel hatten weitere Beobachtungen verhindert.

Doch der junge Braunschweiger Mathematiker Carl Friedrich Gauß entwickelte innerhalb weniger Wochen ein ganz neues Verfahren, mit dem sich aus nur wenigen Beobachtungen die Bahn eines Himmelskörpers bestimmen lässt. Prompt gelang es, den verlorenen Asteroiden wieder aufzufinden. Ganz nebenbei machte diese Episode Carl Friedrich Gauß als Mathematiker und Astronom weltberühmt.
Piazzis andere Leistungen, etwa sein präziser Sternkatalog, der damals Maßstäbe setzte, sind heute praktisch vergessen. Seinen Ruhm verdankt er allein der Entdeckung von Ceres.
1826 ist Guiseppe Piazzi im Alter von 80 Jahren gestorben. Der tausendste Asteroid, aufgespürt über hundert Jahre nach Ceres, heißt Piazzia – und der mit der Nummer 1001 Gaussia.