Mittwoch, 24. April 2024

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Athletenfinanzierung
"Dann leidet die Bühne Olympia"

Die Athleten wollen an den Einnahmen des Internationalen Olympischen Komitees beteiligt werden. Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanuverbandes, äußerte im Dlf sein Unverständnis zu diesem Vorstoß. Denn würde man Geld von Olympia wegnehmen, ginge das zu Lasten der Spiele und dadurch auch zum Nachteil der Sportler.

Thomas Konietzko im Gespräch mit Marina Schweizer | 20.04.2019
Das Bild zeigt aus der Luft die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang / Südkorea.
Olympische Spiele: Faszination und Anziehungspunkt für Milliardeneinnahmen (AFP / Brendan Smialowski)
Die Athleten seien durch die Bühne der Olympischen Spiele schon direkt an den Einnahmen des IOC beteiligt, sagte Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanuverbandes im Dlf. Durch die weltweite Aufmerksamkeit des Sportgroßereignis, könnten sie ihren Marktwert steigern und damit auch Sponsoreneinnahmen generieren. Das IOC tue sehr viel dafür, dass die Spiele eine große Bühne bieten könnten und investiere dafür auch viel Geld. So schüttet das IOC im Vier-Jahres-Zyklus das IOC schon 2,5 Milliarden Dollar an die Ausrichter Olympischer Spiele und die verschiedenen Verbände aus.
Würde man die Athlen nun direkt aus den Milliarden-Einnahmen des IOC bezahlen, würde man auch die Bühne der Spiele schädigen, sagte der Vizepräsident des internationalen Kanuverbands, da für Olympia dann weniger Geld zur Verfügung stehen würde. "Ich glaube, das wollen weder die Athleten, noch will das, das IOC", sagte der 55-Jährige.
Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanuverbandes
Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanuverbandes (imago sportfotodienst)
"Zulasten der Faszination Olympischer Spiele gehen"
Die Athleten könnten auch nie komplett über die Sportverbände abgesichert werden, dies sei Aufgabe der Gesellschaft, wie es in Deutschland über Steuergelder passiere. Es könne nie eine direkte Bezahlung der Sportler geben.
Die Bühne Olympische Spiele müsse finanziert werden, forderte Konietzko. Die habe einen größeren Mehrwert als eine einmalige Olympia-Prämie für die Teilnahme an den Spielen.
Wenn man nun Gelder für die Finanzierung der Sportler von Olympia wegnehme, dann müsste man sie an anderer Stelle einsparen und das könnte zulasten dieses Systems Olympische Spiele und auch zulasten der Faszination Olympischer Spiele gehen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.