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Athletenvertretung
Hoffnung auf Unterstützung

Ende letzten Jahres gründete sich der Verein Athleten Deutschland – außerhalb des DOSB. Er will erreichen, dass Spitzensportler besser beraten und repräsentiert werden. Heute haben die Athletenvertreter im Sportausschuss des Bundestages vorgesprochen und finanzielle staatliche Unterstützung in Aussicht gestellt bekommen.

Von Robert Kempe | 28.02.2018
    Der Säbelfechter Max Hartung
    Der Athletensprecher Max Hartung (deutschlandradio / Jessica Sturmberg)
    Die unabhängige Athletenvertretung "Athleten Deutschland" kann auf finanzielle Unterstützung des Bundes hoffen. Das signalisierten die Fraktionen bei ihrer Sitzung im Bundestagssportausschuss. Athletensprecher Max Hartung legte noch einmal dar, warum professionellere Strukturen unbedingt notwendig seien. Im Ehrenamt könne man sich den immer komplexeren Problemen wie Doping oder der aktuellen Spitzensportreform nicht adäquat widmen.
    "Deswegen können wir eigentlich die Sachen, die wirklich wichtig sind für die Athleten, die dann ihren Alltag betreffen: An welchem Stützpunkt sollen oder müssen sie trainieren? Welche Serviceleistungen oder Unterstützungen sind für sie relevant? Die Fragen, wo wir eigentlich ran wollen, die Themen können wir im Augenblick noch nicht so angehen."
    Sechsstelliger Betrag wird benötigt
    Für eine Geschäftsstelle und drei hauptamtliche Mitarbeiter benötige man einen sechsstelligen Betrag, so Hartung. Dem Vernehmen nach kalkuliert man 320.000 Euro jährlich. Doch bei der Umsetzung besteht Uneinigkeit zwischen den Fraktionen.
    Für den sportpolitischen Sprecher der Union, Eberhard Gienger, ist die neue Athletenvereinigung am besten unter dem Dach des DOSB aufgehoben: "Das wäre die Idealvorstellung. Aber innerhalb des DOSB sollte die Athletenvertretung ein gewisses Maß an Autonomie auch gestalten. Nicht, dass sie da in eine Ecke gedrängt werden, die eigentlich nicht im Sinne der Athleten ist."
    DOSB lehnte Unterstützung der Athletenvertretung ab
    Dem widerspricht André Hahn von der Linken: "Ich glaube wirklich, dass es richtig ist, dass nicht am Ende der DOSB eine Summe größer oder kleiner gibt und am Ende die Athleten immer wieder abhängig sind vom Deutschen Olympischen Sportbund den sie im Zweifel um ihre Interessen durchsetzen zu können auch mal kritisieren müssen. Es muss eine gewisse Unabhängigkeit da sein."
    Hartung erklärte im Ausschuss, dass der DOSB eine Unterstützung des Vereins, der derzeit 280 Mitglieder zählt, abgelehnt habe. Das Bundesinnenministerium indes kündigte in der Sitzung an, die Athletenvertreter in den Haushaltsplanungen zu berücksichtigen.