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Atomausstieg
Eon fordert Schadenersatz

Der Energiekonzern Eon fordert von der Bundesregierung 380 Millionen Euro Schadenersatz für das dreimonatige Atom-Moratorium nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Dabei gehe es um entgangene Gewinne durch die Abschaltung der Kernkraftwerke Unterweser in Niedersachsen und Isar 1 in Bayern.

01.10.2014
    Die Luftaufnahme vom 14.08.2012 zeigt das bereits vom Netz genommene 1300-MW-Kernkraftwerk Unterweser bei Esensham (Kreis Wesermarsch).
    Eon fordert von der Bundesregierung 380 Millionen Euro Schadenersatz - unter anderem wegen der Abschaltung des Kernkraftwerks Unterweser. (dpa / picture-alliance / Ingo Wagner)
    Die Klage sei beim Landgericht Hannover eingereicht worden, weil hier der Sitz der Kernkraft-Sparte ist, sagte ein Eon-Sprecher. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre damalige schwarz-gelbe Koalition hatten das Moratorium im März 2011 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossen. Die acht betroffenen Anlagen wurden anschließend für immer stillgelegt.
    Zuvor hatte bereits RWE eine Schadenersatzklage in Höhe von 235 Millionen Euro wegen der Biblis-Abschaltung eingereicht. Unabhängig davon haben Eon und RWE Verfassungsbeschwerde gegen die verfügte dauerhafte Stilllegung der Anlagen nach Ende des Moratoriums eingelegt - hier geht es wohl um Schadenersatz in zweistelliger Milliardenhöhe.
    Eon will an Gorleben festhalten
    Eon will außerdem nicht für die geplante Unterbringung von 26 Castor-Behältern aus der Wiederaufarbeitung im Ausland zahlen: "In Gorleben ist bereits ein einwandfrei geeignetes Zwischenlager dafür vorhanden", begründete der Eon-Sprecher den Widerspruch. Die Behälter sollten nicht mehr nach Gorleben, um keine weiteren Fakten für ein Endlager im dortigen Salzstock zu schaffen.
    (tzi/ach)