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Atommülllager
Hendricks: Asse-Räumung nicht vor 2033

Die neue Bundesumweltministerin Hendricks dämpft die Erwartungen an die Rückholung des Atommülls aus der Asse. Sie hält einen Start erst in etwa 20 Jahren für realistisch. Vorausgesetzt, das marode Lager bleibt so lange stabil.

    Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) besucht das Atommüll-Lager Asse. Sie trägt einen weißen Schutzanzug und Helm.
    Bundesumweltministerin Hendricks (SPD) bekennt sich zur Räumung der Asse - allerdings nicht vor 2033. (picture alliance / dpa / Jochen Lübke)
    Bundesumweltministerin Barbara Hendricks geht davon aus, dass die radioaktiven Abfälle aus dem maroden Atommülllager Asse frühestens in knapp 20 Jahren geborgen werden können. "Nach gegenwärtigem Stand werden wir damit 2033 anfangen", sagte die SPD-Politikerin bei ihrem Besuch in dem früheren Salzbergwerk in Niedersachsen. Die Räumung des Lagers solle so "schnell wie möglich", aber eben auch "so sicher wie möglich" geschehen.
    Aus technischen Grünen könnten unter Tage nie mehr als 100 Personen gleichzeitig arbeiten. Bevor der Atommüll aus den Kammern herausgeholt werden könne, müssten zunächst ein weiterer Schacht und ein Zwischenlager fertiggestellt werden. Damit erteilte die Umweltministerin Forderungen von Bürgerinitiativen und Anwohnern nach einem höheren Tempo bei der Bergung eine Absage.
    Gesamtkosten in Höhe von mehreren Milliarden Euro
    Für die Arbeiten stelle die Bundesregierung jährlich 120 Millionen Euro zur Verfügung. Die Kosten für den neuen Schacht und das Zwischenlager seien darin noch nicht enthalten, sagte die Ministerin. Insgesamt wird mit Kosten von mehreren Milliarden Euro für die Rückholung gerechnet.
    Unklar ist allerdings, ob sich die rund 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall, die bis 1978 in der Asse eingelagert wurden, überhaupt noch bergen lassen. In das marode Lager dringen jeden Tag 12.000 Liter Wasser ein, zudem bewegt sich der Untergrund. Daher ist fraglich, wie lange die Asse noch stabilisiert werden kann.
    Undatierte Aufnahme aus dem Atomschacht Asse
    Undatierte Aufnahme aus dem Atomschacht Asse (dpa / Schachtanlage Asse)
    Zerborstene Fässer könnten Rückholung erschweren
    Seit zwei Jahren wird mittels Probebohrungen versucht zu erkunden, wie es hinter den 13 Atommüll-Kammern aussieht, die mit einer zum Teil mehr als 20 Meter dicken Betonschicht verschlossen sind. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vermutet, dass viele Fässer durch den Bergdruck zerborsten sind, was eine Bergung erschweren würde.
    Die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF) hatte die Asse 1965 im Auftrag der Bundesrepublik für 900.000 Mark erworben, um ein Endlager oder ein Forschungsbergwerk einzurichten. Das BfS kritisierte, dass das marode Bergwerk niemals als Atommüll-Endlager hätte genutzt werden dürfen.