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Atomstreit mit dem Iran
IAEA schließt Ermittlungen zu Atombombe

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat einen Schlussstrich unter die jahrelangen Ermittlungen über ein iranisches Atomwaffenprogramm gezogen. Damit hat sie ein entscheidendes Hindernis zur Umsetzung der Atomvereinbarung mit Teheran aus dem Weg geräumt.

    Die IAEA in der iranischen Atomanlage Isfahan (Archivfoto von 2007)
    Die IAEA in der iranischen Atomanlage Isfahan (Archivfoto von 2007) (dpa / picture-alliance / Abedin Taherkenareh)
    Nach jahrelangem Streit hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ein bedeutendes Kapitel im Atomkonflikt mit dem Iran offiziell geschlossen. Die IAEA werde nicht weiter in der Frage früherer iranischer Atomwaffenforschung ermitteln, teilte die Behörde am Dienstag nach dem Treffen des IAEA-Gouverneursrats in Wien mit.
    Bereits Anfang Dezember hatte die IAEA abschließend festgestellt, dass die Islamische Republik in der Vergangenheit an Nuklearwaffen geforscht hat, berichtet DLF-Redakteurin Dagmar Röhrlich. Seit 2009 habe es jedoch keine Anzeichen mehr für ein Streben nach einer Bombe gegeben. Dem Bericht zufolge stand Teheran zudem nie kurz vor dem Bau einer Atombombe.
    Iran begrüßt die Entscheidung
    Vertreter von 35 Staaten im IAEA-Leitungsgremium müssen der Resolution zustimmen. Dies gilt jedoch als sicher.
    Der Iran begrüßte die Entscheidung. Der Atomstreit sei damit Geschichte, sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Nun gelte es nach vorne zu blicken und eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen dem Iran und der IAEA zu beginnen. Der Iran werde sich an seine technischen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Atomabkommen halten.
    Die IAEA muss nochmals die Umsetzung bestätigen
    Damit ist ein weiterer Schritt zur Beilegung des mehr als zwölf Jahre andauernden Streits getan. Die UNO-Vetomächte (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien) sowie Deutschland und der Iran hatten sich im Sommer nach intensiven Verhandlungen auf eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms geeinigt.
    Unter anderem muss der Iran die Zahl seiner Zentrifugen zur Urananreicherung reduzieren. Es wird erwartet, dass dies Anfang 2016 abgeschlossen sein wird. In einem letzten Schritt müsste die IAEA dann nochmals die volle Umsetzung aller in dem Abkommen festgelegten Verpflichtungen Teherans bestätigen. Dann sollen im Gegenzug die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufgehoben werden.
    (pg/kis)