
Ein 22-jähriger Mann steht unter Verdacht, Kirk ermordet, gegen das Waffenrecht verstoßen und die Justiz behindert zu haben. Er bleibt im Gefängnis, ohne die Möglichkeit einer Freilassung gegen Kaution. Am Dienstag soll er erstmals vor Gericht gestellt werden. Die Staatsanwaltschaft bereitet eine Anklage wegen Mordes und weiterer Delikte vor.
Zuvor hatte Utahs Gouverneur Cox die Festnahme des jungen Mannes bekannt gegeben. Auf einer Pressekonferenz betonte er, dass Gewalt und Hass nicht mit Gegengewalt beantwortet werden dürften. Nur so könne die zunehmende Spaltung der Gesellschaft überwunden werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter allein gehandelt hat. In Chatnachrichten habe er sich kritisch über Kirk geäußert.
Ermittler: Verdächtiger aus unauffälliger Familie
Medienberichten zufolge stammt der mutmaßliche Täter aus einer unauffälligen Familie aus einem Vorort von St. George im Süden Utahs. Seine Eltern sind seit Jahrzehnten verheiratet, betreiben ein kleines Unternehmen und sind als Republikaner registriert. Der 22-Jährige galt in der Schule als überdurchschnittlich begabt. Er hatte ein Stipendium, brach sein Studium jedoch nach kurzer Zeit ab und absolvierte eine Ausbildung zum Elektriker. In den vergangenen Jahren soll er begonnen haben, sich stärker politisch zu äußern. Dabei soll er auch Charlie Kirk kritisiert haben.
Zur Festnahme kam es, nachdem der Vater des 22-Jährigen die Fahndungsfotos des FBI gesehen hatte. Gemeinsam mit einem Pfarrer brachte er seinen Sohn dazu, sich der Polizei zu stellen. Das FBI hatte zuvor mit Hochdruck nach dem Schützen gesucht und Fotos sowie eine Videosequenz veröffentlicht. Der Mann soll den Schuss von einem Dach aus abgegeben haben.
Kirks Witwe richtet sich an Täter
In einem vom YouTube-Kanal "Turning Point USA" verbreiteten Statement wandte sich Erika Kirk, die Witwe des Opfers, erstmals an die Öffentlichkeit."Sie haben keine Ahnung, was Sie gerade in diesem ganzen Land ausgelöst haben", sagte sie mit Blick auf den Täter. Sie kündigte an, das politische Vermächtnis ihres Mannes fortzuführen: "Ich verspreche dir, dass ich Turning Point USA zur größten Organisation machen werde, die dieses Land je gesehen hat."
Zudem betonte die Witwe, die geplante Universitäts-Tournee werde trotz des Anschlags stattfinden. Auch die jährliche Konferenz von "Turning Point USA" in Phoenix im Dezember sowie die Podcast-Show würden weitergeführt.
In ihrer Rede dankte Kirks Witwe ausdrücklich US-Präsident Trump und Vizepräsident Vance. Ihr Mann habe Trump verehrt. Die gegenseitige Freundschaft sei für ihn von großer Bedeutung gewesen, sagte sie. Vance und seine Frau hätten durch die Begleitung des Sarges nach Arizona große Anteilnahme gezeigt.
Charlie Kirk war am Mittwoch als Gastredner auf dem Campus der Utah Valley University in Orem erschossen worden. Der 31-Jährige galt als prominenter Vertreter der rechtskonservativen "Make America Great Again"-Bewegung von Präsident Trump. Er gründete mit 18 Jahren die Organisation "Turning Point USA". Diese verbreitete an High Schools und Universitäten rechtskonservative und extrem rechte Ansichten. Millionen Menschen folgten seinen Social-Media-Kanälen und Podcasts.
Diese Nachricht wurde am 13.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.