Sascha Verlan: Sie nennen sich Mashup Germany oder DJ Ben Stilller, geschrieben mit 3 'L', das ist dann wichtig. Wie kam es zu diesen Namen?
Mashup Germany: Da zu dem Zeitpunkt, als ich damit begonnen habe, es in Deutschland quasi ja noch kaum Produzenten im Bereich des Mashups gab, hab ich mich dazu entschlossen, das auch im Namen zu verbinden, deshalb Mashup und Germany. Ben Stilller war damals der Name meines Youtube-Kanals, und den hab ich deswegen gewählt, weil Ben hieß mein amerikanischer Großvater, den ich leider nie kennen gelernt habe, das ist so ein bisschen die Hommage an ihn. Und Stiller, Max Frisch, wird dem einen oder anderen der älteren Generation noch was sagen, hoffentlich auch der jüngeren Generation, hat einen sehr, sehr schönen Roman geschrieben, der sich eben Stiller nennt, und in dem es um das Spiel mit Identität und die Veränderung und Evolution von Identität geht. Und bei Mashups im musikalischen Bereich passiert genau das, man evolviert und verändert existierende musikalische Identität.
Verlan: Und die drei 'L'?
Mashup Germany: Die drei 'L', also natürlich entsteht daraus erst mal das gewohnte Gefühl, wo man denkt, den Namen kenn ich irgendwoher, das erinnert doch stark an den Hollywood-Schauspieler. Die Anlehnung ist Absicht, weil ich natürlich nur mit musikalischer Identität spielen kann, die dem Rezipienten auch bekannt ist. Das heißt ich bin dazu verpflichtet im Endeffekt, wenn ich populär oder erfolgreich sein will, oder eben mein Instrument des Mashupens einen Effekt haben soll, bin ich darauf angewiesen, bekannte Musik zu nehmen.
Verlan: Sie haben Mashup einmal eine dienende Kunst genannt. Wie müssen wir das verstehen?
Mashup Germany: Sie ist zunächst erst mal eine abhängige Kunst, das ist schon mal das Erste, was das dienende im Prinzip vordefiniert. Das heißt, ich kann ja nur das kreieren oder das miteinander verbinden, was andere vor mir kreiert oder produziert haben. Das heißt, wenn andere Menschen nicht kreativ sind, kann ich nicht tätig sein als Collagen schaffender Mensch, wie das mit allen Arten der Collage ja so ist, dass du erst mal Startkapital brauchst, sozusagen. Und das bezieht sich entsprechend auch auf die Kunst.
Mashups haben einen Effekt und zwar den Effekt von: Wow, das passt zusammen? Das ist im Prinzip das einzige, was Mashup zu leisten imstande ist als Kunst. Das heißt den Effekt zu erzielen beim Rezipienten, dass verschiedene musikalische Identitäten, die im Gehirn in unterschiedlichen Bereichen abgespeichert sind, plötzlich zusammenfinden.
Verlan: Haben Sie manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn Sie all die Fremdkompositionen, um jetzt bei dem Wort 'mash' zerstampfen, verwursten ?
Mashup Germany: Kann man gerne verwursten nennen, ja, wie man möchte. Jeden Tag hab ich ein schlechtes Gewissen, ja. Ich versuche, also ich hab ein paar Grundregeln bei meinem Arbeiten. Die erste Grundregel ist, dass ich alle Musik, die ich vermixe, verwurste, vermashe, vorher käuflich erworben habe, das ist das absolute Fundament für mich. Weil ich argumentiere folgendermaßen: Wenn ich mir etwas kaufe, egal ob das physischer oder geistiger Natur ist, bin ich der Meinung, dass ich dann Eigentümer bin. Das heißt, als Eigentümer von etwas darf ich damit machen, was ich möchte. Was ich mache, ist, ich kaufe Dinge, verbinde die dann miteinander und versuche, daraus Mehrwert zu erschaffen, und biete diesen kostenlos zum Hören an. Das schlechte Gewissen resultiert daraus, das hab ich ganz ehrlich gesagt nicht, wenn ich irgendwelche Millionenseller vermashe, wo ich weiß, oh, die verkaufen jetzt ohnehin ihre 100.000 Platten. Das schlechte Gewissen kommt immer dann, wenn ich Mashups mit wenig Ressourcen verwende, das heißt, wenn jetzt keine 15 Songs verwendet wurden, sondern zum Beispiel nur zwei oder drei, das heißt die originale Identität eines der genutzten Lieder ist noch relativ gut erkennbar, und ich weiß, mein Mashup ist besser als das Original. Das heißt, ich weiß, da draußen werden sich mehr Leute finden, die dieses Mashup, dieses kostenlose Mashup hören werden, und deswegen vielleicht weniger Leute, die das Originallied kaufen. Das heißt mein Nebeneffekt bei dem Ganzen, nämlich dass ich durchaus die Musik, die ich auch mag, promoten möchte, das kann natürlich auch nach hinten losgehen. Deshalb ist es bei mir immer eine Abwägung. Und in letzter Zeit, nachdem das so populär geworden ist, versuch ich mehr und mehr auch tatsächlich die Künstler einzubinden. Das heißt, dass ich wirklich vorher nachfrage, ist es okay.
Verlan: Gibt es, ich sag mal, heilige Songs, die Sie nie vermashen würden?
Mashup Germany: Hab ich immer gedacht, ja. Und ich glaub, die gibt es auch nach wie vor. Ich merke, die Tage noch die Multis, also so nennt man's, also die Studiospuren von einigen Queen-Songs bekommen, also direkt wirklich die Studiospuren in feinster Qualität. Und wenn man dann so 'nem Freddy Mercury bei dem einen oder anderen Chor-Arrangement zuhört, dann überlegt man sich drei- oder viermal, ob man das jetzt unter 'nen aktuellen Pop-elektro-Beat packt. Bei, sag ich mal, deutschen Künstlern wie Seeed oder so, die ich auch verehre, aber zu denen ich eben 'ne andere künstlerische Distanz habe, da fällt mir weniger schwer, da den Punk da musikalisch loszulassen. Aber grade bei Künstlern, die mich auch in der Jugendzeit geprägt haben, wie zum Beispiel auch Cat Stevens oder Tracy Chapman, das sind so Künstler, abgesehen davon, dass es auch keine Spuren gibt, ich glaub, da müsste ich schon eine geniale Idee haben, um mich da ranzuwagen.
Verlan: Jetzt kommen wir so ein bisschen ja ans Eingemachte. Woher bekommen Sie solche, ja da leckt man sich ja die Finger danach als Musiker, solche Schätze wie Einzelspuren von Queen-Aufnahmen?
Mashup Germany: Das ist jetzt eine sehr, sehr komische Kausalität, die den meisten wahrscheinlich nicht sofort sich erschließt, aber das liegt an der Existenz von Computer-Konsolen, sehr skurril. Erst durch Computerkonsolen wie zum Beispiel die Wii etc. pp waren Spiele wie "Guitar Hero" möglich, das heißt Spiele, wo auch alte oder ältere Songs quasi aufbereitet werden: Ich kann mit der Gitarre oder mit 'nem Spielzeugschlagzeug entsprechend dazu musizieren. Diese Produktionen, diese Spiele haben alle die Einzelspuren von diesen Songs. Das heißt, einige findige Jungs sind hingegangen und jedes Mal, wenn diese CDs und DVDs und Spiele rauskommen, hacken und cracken die, bis man halt an die Einzelspuren kommt. Das ist eine Möglichkeit, dann ist durch den Release von 5.1. Audiospuren in den letzten 15, 20 Jahren sehr viel an altem Material zum Vorschein gekommen, weil man da natürlich auch durch Extrahierung von den Mittelkanälen einiges extrahieren kann, was die Vocals angeht. Und gerade bei Popartists ist es Bestandteil der Promotion. Das heißt wir haben wirklich oder wir kriegen regelmäßig von neuen Songs, die noch gar nicht veröffentlicht worden sind, grad wenn 's ganz neue Künstler sind, die aber richtig groß raus gebracht werden sollen, kriegen wir drei Monate vorher aus irgendeinem Kanal, keiner weiß, wir können das nie zurück verfolgen, irgendwo taucht dann plötzlich die neueste, was auch immer, Kate Nash, da erinner ich mich, damals, war Monate, bevor der erste Song draußen war, hatten wir die kompletten Studiospuren. Was ja eigentlich nicht sein kann, aber da ist dann halt irgend 'n Streetteam unterwegs, was das dann halt liegen lässt, weil: gute Promo.
Verlan: Wie könnte denn für Sie 'ne Welt aussehen, wo einerseits die ja berechtigten auch finanziellen Ansprüche der Urheber gewährleistet sind, aber auf der anderen Seite auch jetzt die Freiheit der Kunst auch auf 'nem möglichst hohen Level garantiert wird?
Mashup Germany: Ganz einfach durch eine 100 Prozentige, automatisierte Überwachung jeglichen Medienkonsums im Internet. Stellen Sie sich vor, wenn wir in Deutschland ein System hätten, und die technischen Voraussetzungen dafür gibt es schon lange bei Unternehmen wie Youtube bzw. Google.
Das heißt, man setzt Algorithmen ein, die nur noch auslesen müssen, wie oft ein Song genutzt wurde, dann hab ich die Möglichkeit auch fair zu verteilen. Weil der wirklich relevante und repräsentative Konsum findet nun mal im Internet statt. Und das ist unabhängig vom Genre. Es wird klassische Musik im Internet genauso gehört wie der Popsong.
Und warum schaffen wir nicht einfach eine Pflichtabgabe, wie sie ja für die Öffentlich-Rechtlichen ohnehin schon existiert, für alle Deutschen Bürger, am besten für alle europäischen Bürger, und verteilen an alle Künstler eben über einen derartigen Schlüssel und über ein derartiges Mediacontrolling dieses Geld, weil dann könnte ich als Mashup-Produzent auch einfach mashen, was ich möchte, weil es ja wieder dort reinzählen würde.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Mashup Germany: Da zu dem Zeitpunkt, als ich damit begonnen habe, es in Deutschland quasi ja noch kaum Produzenten im Bereich des Mashups gab, hab ich mich dazu entschlossen, das auch im Namen zu verbinden, deshalb Mashup und Germany. Ben Stilller war damals der Name meines Youtube-Kanals, und den hab ich deswegen gewählt, weil Ben hieß mein amerikanischer Großvater, den ich leider nie kennen gelernt habe, das ist so ein bisschen die Hommage an ihn. Und Stiller, Max Frisch, wird dem einen oder anderen der älteren Generation noch was sagen, hoffentlich auch der jüngeren Generation, hat einen sehr, sehr schönen Roman geschrieben, der sich eben Stiller nennt, und in dem es um das Spiel mit Identität und die Veränderung und Evolution von Identität geht. Und bei Mashups im musikalischen Bereich passiert genau das, man evolviert und verändert existierende musikalische Identität.
Verlan: Und die drei 'L'?
Mashup Germany: Die drei 'L', also natürlich entsteht daraus erst mal das gewohnte Gefühl, wo man denkt, den Namen kenn ich irgendwoher, das erinnert doch stark an den Hollywood-Schauspieler. Die Anlehnung ist Absicht, weil ich natürlich nur mit musikalischer Identität spielen kann, die dem Rezipienten auch bekannt ist. Das heißt ich bin dazu verpflichtet im Endeffekt, wenn ich populär oder erfolgreich sein will, oder eben mein Instrument des Mashupens einen Effekt haben soll, bin ich darauf angewiesen, bekannte Musik zu nehmen.
Verlan: Sie haben Mashup einmal eine dienende Kunst genannt. Wie müssen wir das verstehen?
Mashup Germany: Sie ist zunächst erst mal eine abhängige Kunst, das ist schon mal das Erste, was das dienende im Prinzip vordefiniert. Das heißt, ich kann ja nur das kreieren oder das miteinander verbinden, was andere vor mir kreiert oder produziert haben. Das heißt, wenn andere Menschen nicht kreativ sind, kann ich nicht tätig sein als Collagen schaffender Mensch, wie das mit allen Arten der Collage ja so ist, dass du erst mal Startkapital brauchst, sozusagen. Und das bezieht sich entsprechend auch auf die Kunst.
Mashups haben einen Effekt und zwar den Effekt von: Wow, das passt zusammen? Das ist im Prinzip das einzige, was Mashup zu leisten imstande ist als Kunst. Das heißt den Effekt zu erzielen beim Rezipienten, dass verschiedene musikalische Identitäten, die im Gehirn in unterschiedlichen Bereichen abgespeichert sind, plötzlich zusammenfinden.
Verlan: Haben Sie manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn Sie all die Fremdkompositionen, um jetzt bei dem Wort 'mash' zerstampfen, verwursten ?
Mashup Germany: Kann man gerne verwursten nennen, ja, wie man möchte. Jeden Tag hab ich ein schlechtes Gewissen, ja. Ich versuche, also ich hab ein paar Grundregeln bei meinem Arbeiten. Die erste Grundregel ist, dass ich alle Musik, die ich vermixe, verwurste, vermashe, vorher käuflich erworben habe, das ist das absolute Fundament für mich. Weil ich argumentiere folgendermaßen: Wenn ich mir etwas kaufe, egal ob das physischer oder geistiger Natur ist, bin ich der Meinung, dass ich dann Eigentümer bin. Das heißt, als Eigentümer von etwas darf ich damit machen, was ich möchte. Was ich mache, ist, ich kaufe Dinge, verbinde die dann miteinander und versuche, daraus Mehrwert zu erschaffen, und biete diesen kostenlos zum Hören an. Das schlechte Gewissen resultiert daraus, das hab ich ganz ehrlich gesagt nicht, wenn ich irgendwelche Millionenseller vermashe, wo ich weiß, oh, die verkaufen jetzt ohnehin ihre 100.000 Platten. Das schlechte Gewissen kommt immer dann, wenn ich Mashups mit wenig Ressourcen verwende, das heißt, wenn jetzt keine 15 Songs verwendet wurden, sondern zum Beispiel nur zwei oder drei, das heißt die originale Identität eines der genutzten Lieder ist noch relativ gut erkennbar, und ich weiß, mein Mashup ist besser als das Original. Das heißt, ich weiß, da draußen werden sich mehr Leute finden, die dieses Mashup, dieses kostenlose Mashup hören werden, und deswegen vielleicht weniger Leute, die das Originallied kaufen. Das heißt mein Nebeneffekt bei dem Ganzen, nämlich dass ich durchaus die Musik, die ich auch mag, promoten möchte, das kann natürlich auch nach hinten losgehen. Deshalb ist es bei mir immer eine Abwägung. Und in letzter Zeit, nachdem das so populär geworden ist, versuch ich mehr und mehr auch tatsächlich die Künstler einzubinden. Das heißt, dass ich wirklich vorher nachfrage, ist es okay.
Verlan: Gibt es, ich sag mal, heilige Songs, die Sie nie vermashen würden?
Mashup Germany: Hab ich immer gedacht, ja. Und ich glaub, die gibt es auch nach wie vor. Ich merke, die Tage noch die Multis, also so nennt man's, also die Studiospuren von einigen Queen-Songs bekommen, also direkt wirklich die Studiospuren in feinster Qualität. Und wenn man dann so 'nem Freddy Mercury bei dem einen oder anderen Chor-Arrangement zuhört, dann überlegt man sich drei- oder viermal, ob man das jetzt unter 'nen aktuellen Pop-elektro-Beat packt. Bei, sag ich mal, deutschen Künstlern wie Seeed oder so, die ich auch verehre, aber zu denen ich eben 'ne andere künstlerische Distanz habe, da fällt mir weniger schwer, da den Punk da musikalisch loszulassen. Aber grade bei Künstlern, die mich auch in der Jugendzeit geprägt haben, wie zum Beispiel auch Cat Stevens oder Tracy Chapman, das sind so Künstler, abgesehen davon, dass es auch keine Spuren gibt, ich glaub, da müsste ich schon eine geniale Idee haben, um mich da ranzuwagen.
Verlan: Jetzt kommen wir so ein bisschen ja ans Eingemachte. Woher bekommen Sie solche, ja da leckt man sich ja die Finger danach als Musiker, solche Schätze wie Einzelspuren von Queen-Aufnahmen?
Mashup Germany: Das ist jetzt eine sehr, sehr komische Kausalität, die den meisten wahrscheinlich nicht sofort sich erschließt, aber das liegt an der Existenz von Computer-Konsolen, sehr skurril. Erst durch Computerkonsolen wie zum Beispiel die Wii etc. pp waren Spiele wie "Guitar Hero" möglich, das heißt Spiele, wo auch alte oder ältere Songs quasi aufbereitet werden: Ich kann mit der Gitarre oder mit 'nem Spielzeugschlagzeug entsprechend dazu musizieren. Diese Produktionen, diese Spiele haben alle die Einzelspuren von diesen Songs. Das heißt, einige findige Jungs sind hingegangen und jedes Mal, wenn diese CDs und DVDs und Spiele rauskommen, hacken und cracken die, bis man halt an die Einzelspuren kommt. Das ist eine Möglichkeit, dann ist durch den Release von 5.1. Audiospuren in den letzten 15, 20 Jahren sehr viel an altem Material zum Vorschein gekommen, weil man da natürlich auch durch Extrahierung von den Mittelkanälen einiges extrahieren kann, was die Vocals angeht. Und gerade bei Popartists ist es Bestandteil der Promotion. Das heißt wir haben wirklich oder wir kriegen regelmäßig von neuen Songs, die noch gar nicht veröffentlicht worden sind, grad wenn 's ganz neue Künstler sind, die aber richtig groß raus gebracht werden sollen, kriegen wir drei Monate vorher aus irgendeinem Kanal, keiner weiß, wir können das nie zurück verfolgen, irgendwo taucht dann plötzlich die neueste, was auch immer, Kate Nash, da erinner ich mich, damals, war Monate, bevor der erste Song draußen war, hatten wir die kompletten Studiospuren. Was ja eigentlich nicht sein kann, aber da ist dann halt irgend 'n Streetteam unterwegs, was das dann halt liegen lässt, weil: gute Promo.
Verlan: Wie könnte denn für Sie 'ne Welt aussehen, wo einerseits die ja berechtigten auch finanziellen Ansprüche der Urheber gewährleistet sind, aber auf der anderen Seite auch jetzt die Freiheit der Kunst auch auf 'nem möglichst hohen Level garantiert wird?
Mashup Germany: Ganz einfach durch eine 100 Prozentige, automatisierte Überwachung jeglichen Medienkonsums im Internet. Stellen Sie sich vor, wenn wir in Deutschland ein System hätten, und die technischen Voraussetzungen dafür gibt es schon lange bei Unternehmen wie Youtube bzw. Google.
Das heißt, man setzt Algorithmen ein, die nur noch auslesen müssen, wie oft ein Song genutzt wurde, dann hab ich die Möglichkeit auch fair zu verteilen. Weil der wirklich relevante und repräsentative Konsum findet nun mal im Internet statt. Und das ist unabhängig vom Genre. Es wird klassische Musik im Internet genauso gehört wie der Popsong.
Und warum schaffen wir nicht einfach eine Pflichtabgabe, wie sie ja für die Öffentlich-Rechtlichen ohnehin schon existiert, für alle Deutschen Bürger, am besten für alle europäischen Bürger, und verteilen an alle Künstler eben über einen derartigen Schlüssel und über ein derartiges Mediacontrolling dieses Geld, weil dann könnte ich als Mashup-Produzent auch einfach mashen, was ich möchte, weil es ja wieder dort reinzählen würde.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.