Montag, 29. April 2024

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Auslese | Das Erbe der Evolution
Egoismus und Kooperation prägen das Schicksal der Menschheit

Zerstört der Mensch seine Umwelt und dadurch letztendlich auch sich selbst? Oder tragen wir alles für die Schaffung einer guten Gesellschaft bereits in uns? Die Autoren von zwei neuen Sachbüchern haben ganz unterschiedliche Zukunftsvisionen.

Ralf Krauter im Gespräch mit Dagmar Röhrlich und Michael Lange | 05.04.2020
Die Cover der Bücher "Das Ende der Evolution" von Matthias Glaubrecht und "Blueprint" von Nicholas Christakis.
"Das Ende der Evolution" von Matthias Glaubrecht und "Blueprint" von Nicholas Christakis (Deutschlandfunk, Ralf Krauter)
Im Laufe der Evolution hat sich der Mensch zur Krone der Schöpfung aufgeschwungen. Seine Überlegenheit verdankt der Homo sapiens seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten: Dank ihres großen Gehirns können Menschen im Kopf verschiedene Szenarien durchspielen und sich so auf alle Eventualitäten vorbereiten. Sie können Handlungen lange im Voraus zu planen, die Absichten ihre Artgenossen erkennen und effizient kommunizieren.
Egoismus und Gier zerstören die Umwelt
Doch der Siegeszug des Homo sapiens hat seinen Preis: Sein Egoismus und seine Gier zerstören die Umwelt und gefährden die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Schaufelt sich die Menschheit ihr eigenes Grab? Oder steckt in unseren Genen das Potenzial, die nächste Stufe der Evolution zu erklimmen?
Der Biodiversitätsforscher Matthias Glaubrecht beantwortet diese Fragen in seinem Sachbuch "Das Ende der Evolution" völlig anders als der Soziologe Nicholas Christakis in seinem Werk "Blueprint".
Eine tote Bienenkönigin mit einer roten Markierung auf dem Rücken liegt am Boden auf einem Blatt Papier.
Matthias Glaubrecht: "Das Ende der Evolution" / Die Folgen des Artensterbens
Der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht beschreibt, wie die Menschheit den Planeten Erde erobert, beherrscht und dann zerstört, indem sie alle anderen biologischen Arten vernichtet.
Nicholas A. Christakis: "Blueprint" / Unsere Gene bestimmen das Zusammenleben
Trotz der Veränderungen im Laufe von Jahrmillionen, ist ein Charakteristikum beim Menschen geblieben: das Bedürfnis, in Gruppen zusammenzuleben.
Ausserdem empfiehlt das Sachbuch-Trio folgende Bücher:
Florian Freistetter: "Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen"
Hanser-Verlag, 298 Seiten. 22.00 Euro
Matt Richtel: "Starke Abwehr. Unser Immunsystem – ein medizinisches Wunder und seine Grenzen"
Aus dem Amerikanischen von Gabriele Gockel, Naemi Schuhmacher, Barbara Steckhan, Kollektiv-Druck-Reif
Verlag Harper Collins, Loewe-Verlag, 448 Seiten, 22.00 Euro
James Lovelock: "Novozän – Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz"
Aus dem Englischen übersetzt von Annabel Zettel
CH Beck Verlag, 158 Seiten, 18.00 Euro