Freitag, 29. März 2024

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Ausschreitungen bei G20-Protesten
"Die Polizei ist massiv angegriffen worden"

Der Polizeisprecher von Hamburg, Timo Zill, hat das Vorgehen der Polizei bei den Protesten gegen den G20-Gipfel verteidigt. Beim Versuch, die friedlichen Demonstranten vom schwarzen Block zu trennen, seien die Sicherheitskräfte angegriffen worden, sagte er im Dlf. Es sei zudem unverantwortlich, mit vermummten Demonstranten durch bewohntes Gebiet zu ziehen.

Timo Zill im Gespräch mit Dirk Müller | 07.07.2017
    Bei der G20-Demo in Hamburg kommt es zu Ausschreitungen. 06.07.17
    Bei der G20-Demo in Hamburg kommt es zu Ausschreitungen. 06.07.17 (dpa / Sebastian Willnow)
    Bereits zu Beginn der Demonstration hätten zwei schwarze Blöcke damit begonnen, sich zu vermummen, so Timo Zill. Wenn Demonstranten sich vermummten, müsse man davon ausgehen, dass sie Straftaten begehen wollten. "Das ist eine unbeherrschbare Sicherheitssituation."
    Die Versuche der Polizei, darauf einzuwirken, dass die Demonstranten ihre Vermummung abnehmen, schlugen fehl. "Dabei ist die Polizei massiv angegriffen worden", sagte Zill, unter anderem mit Eisenstangen und Dachlatten. "Das habe ich in meiner Karriere bisher noch nicht erlebt."
    Am Donnerstagabend (6.7.2017) war es in Hamburg bei Demonstrationen zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Kundgebungsteilnehmern gekommen. Zunächst hatten sich etwa 12.000 Menschen versammelt, um gegen die Politik der G20 zu protestieren. Weil sich unter ihnen auch etwa 1.000 Vermummte befanden, stoppte die Polizei den Zug. Dabei setzte sie Korrespondentenberichten zufolge Gewalt ein. Aus dem Teilnehmerfeld wurden Flaschen geworfen und Feuerwerkskörper gezündet. Auf beiden Seiten wurden Dutzende Menschen verletzt, jedoch niemand lebensbedrohend. Mehrere Personen wurden in Gewahrsam genommen.