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Nahost-Reise
Außenministerin Baerbock in Jerusalem - weitere Eurofighter für Saudi-Arabien

Israels Außenminister Katz hat seiner deutschen Amtskollegin Baerbock für die Unterstützung seines Landes gedankt.

    Annalena Baerbock geht auf dem Flughafen zu einem Flugzeug der Luftwaffe
    Bundesaußenministerin Baerbock auf dem Weg nach Abu Dhabi (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    Bei einem Treffen mit der Grünen-Politikerin in Jerusalem hob Katz seinem Büro zufolge den Einsatz der Bundesregierung für eine Freilassung der von der Terrororganisation Hamas verschleppten Geiseln hervor. An der Zusammenkunft nahmen auch Angehörige von Israelis teil, die nach wie vor im Gazastreifen festgehalten werden. Zuvor war die Ministerin von Präsident Herzog empfangen worden. Baerbock forderte Israel auf, mehr Rücksicht auf die Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland zu nehmen. Die Zivilbevölkerung müsse die Möglichkeit haben, ein Leben in Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung zu führen.
    Am Rande ihres Besuchs kündigte Baerbock an, dass Deutschland bereit sei, der Lieferung weiterer Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter an Saudi-Arabien zuzustimmen. Die Führung in Riad bemühe sich um eine bessere Zukunft in der Region. Als Beispiel nannte Baerbock den Einsatz der saudischen Luftwaffe gegen Raketen, die von Huthi-Milizen aus dem Libanon in Richtung Israel abgefeuert wurden.
    Derweil warnte Jordaniens König Abdullah der Zweite bei einem Treffen mit US-Außenminister Blinken in Amman vor katastrophalen Auswirkungen der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen. Die USA müssten dafür sorgen, dass es eine sofortige Waffenruhe gebe, dass Zivilisten geschützt und Hilfsgüter geliefert werden könnten. Ohne eine gerechte Lösung der Palästinenserfrage werde es in der Region keine Stabilität geben. Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Blinken hält sich seit Freitag in der Region auf und bemüht sich um eine Deeskalation der Lage.
    Blinken reiste anschließend nach Katar weiter. Dort traf er sich mit Ministerpräsident Al Thani. Das Emirat vermittelt seit Monaten in dem Krieg zwischen Israel und der Hamas. Der Emir von Katar merkte an, dass die Tötung eines Hamas-Führers durch einen israelischen Drohnenangriff in Beirut in der vergangenen Woche die Verhandlungen belaste. Blinken warnte erneut davor, dass sich der Konflikt wie ein Krebsgeschwür in der Region ausbreiten könnte.

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    Diese Nachricht wurde am 07.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.