Dienstag, 19. März 2024

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Ausstellung "Wettlauf zum Mond"
"Das Spin-off einer Rüstungsstrategie"

3001 Bände gibt es vom Heftroman "Perry Rhodan", der unseren Blick auf den Mond popkulturell prägte und die Mondlandung für 1971 voraussah. Das Karikaturmuseum Krems widmet sich dem "Wettlauf zum Mond". "Die Militärs wollten eigentlich unschlagbare Bomben bauen", so Kurator Gottfried Gusenbauer im Dlf.

Gottfried Gusenbauer im Corsogespräch mit Sigrid Fischer | 25.02.2019
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"Circa 30 Museen hätten die Originale gerade auch gerne": Das Karikaturmuseum in Krems zeigt die popkulturelle Seite des Wettlaufs zum Mond (Karikaturmuseum Krems)
Die Mondlandung am 21. Juli 1969, also vor rund 50 Jahren, wird derzeit vielerorts gefeiert. Auch in Krems an der Donau. Das Karikaturmuseum zeigt die Ausstellung "Wettlauf zum Mond! Die fantastische Welt der Science-Fiction". Die schaut sich die popkulturelle Verarbeitung des Wettlaufs um die Mondlandung unter anderem in Form von Science-Fiction-Serien an, die Anfang der 60er-Jahre - im "Golden Age of Space" - entstanden sind, zum Beispiel die Perry-Rhodan-Heftromanreihe. Nummer Eins ist im Jahr 1961 erschienen, da ist der Held auf dem Weg zum Mond.
Mondlandung für 1971 geplant
50 Jahre Mondlandung - das Ereignis eigne sich, den Zeitspiegel anhand von Illlustrationen und Karikaturen zu betrachten, sagte der künstlerische Direktor der Ausstellung, Gottfried Gusenbauer, im Dlf. Perry Rhodan sei ein Schwerpunkt der Ausstellung, dort sei die Mondlandung für das Jahr 1971 geplant gewesen. Die Heftromanreihe sei zuerst auf 30 Bände angelegt gewesen und 50 Jahre später der 3000-ste Band gefeiert worden. Die Heftreihe zeige, wie wichtig die Vorstellung in den 60er-Jahren davon war, wie es sein müsste, wenn man endlich auf den Mond gelangt.
Es habe immer die große Sehnsucht nach dem Mond gegeben, Karikaturen von 1920 und 1930 zeigten bereits, dass die Leute sich zum Beispiel Sorgen machten, sie hätten nicht das Richtige zum Anziehen, wenn sie einen Ausflug ins All planten.
Eine große Rüstungsstrategie
Wichtig an der Ausstellung sei aber nicht nur der Gedanke, den Mond zu erobern, so Gusenbauer, sondern die Tatsache, dass die Mondlandung das Spin-off einer großen Rüstungsstrategie gewesen sei. Sie sei dann als Nebenbeiprodukt auch so gelungen.
Dystopien, dass man weg müsse, weil der Platz und die Luft zum atmen knapp würden, seien tiefe Ängste, die im Menschen seit vielen Jahrtausenden verankert seien.
In der Ausstellung seien Originalausgaben zu sehen, die viele andere Museen auch gerade gerne hätten. Da sei auch ein sportlicher Wettlauf unter den Museen entbrannt.
"Wettlauf zum Mond! Die fantastische Welt der Science-Fiction"
24.02.– 27.10.2019 im Karikaturmuseum Krems an der Donau
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.