Im italienischen Ivrea finden aktuell die Kanuslalom-Europameisterschaften statt. Ricarda Funk (Bad Kreuznach) bescherte dabei dem Deutschen Kanu-Verband (DKV) die zweite Medaille. Die zweimalige Europameisterin holte im Kajak-Einer Bronze. Die erste Medaille gewann das Team der Männer, das Silber holte. Mit dabei war auch Olympia-Starter Hannes Aigner. Im Einer verpasste der 32-Jährige das Finale jedoch knapp und wurde Elfter. "Das war sehr ärgerlich, es war eine schwierige Strecke", sagte Aigner im Dlf. 25 Hundertstel fehlten ihm letztlich, um unter die zehn Finalisten zu kommen.
Allzu geknickt zeigte sich Aigner aber nicht, denn sein wichtigstes Rennen habe er noch vor sich: im Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio. "Das Ziel ist weiter vor Augen und es ist noch nichts verloren", sagte er.
Impfung eine "Erleichterung"
Zu den Spielen wird Aigner dann geimpft fahren. Denn der Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer spendet Impfdosen an das Internationale Olympische Komitee (IOC). "Es ist natürlich schon eine Erleichterung zu wissen, dass in zwei Wochen hoffentlich dieses Thema Corona, beziehungsweise die Gefahr einer Corona-Infektion und damit ein Ausfall bei Olympia nicht mehr so gegeben ist", so der Augsburger.
Die Impfung sei ein wichtiger Schritt, um die Olympia-Teilnahme abzusichern. Trotz hoher Schutzmaßnahmen habe er nie die volle Kontrolle, um eine Infektion zu verhindern, aber: "Durch die Impfung kann ich hoffentlich ruhiger schlafen."
Aigner ist optimistisch, dass die Spiele in diesem Jahr auch stattfinden. Gemischte Gefühle habe er nicht, obwohl in Tokio aufgrund der Pandemie keine Zuschauer zugelassen werden. "Von dem Gedanken, dass es Olympische Spiele werden, wie ich sie kennengelernt habe, habe ich mich schon vor mehreren Monaten verabschiedet. Da wird es ums rein Sportliche gehen", sagte er. "Aber es ist soweit auch nicht dramatisch. Natürlich wäre es anders schöner. Aber man muss sich mit der Realität anfreunden."
"Habe keine differenzierte Meinung"
Aber eben weil die Spiele in einer Pandemie stattfinden, gibt es viel Kritik. Eine Petition, die die Absage der Spiele fordert, ist bereits von mehr als 220.000 Japanerinnen und Japanern unterschrieben worden. "Ich muss zugeben, ich habe keine differenzierte Meinung dazu", sagte Aigner. "Es ist schwierig, solche Dinge im Großen und Ganzen einzuordnen, weil ich als Sportler natürlich ganz klar meine Ziele vor Augen habe, viele Jahre darauf trainiert habe und gar nicht so scharf darauf bin, das ganze Pro und Contra abzuwägen und mir Gedanken zu machen. Ich muss zugeben, das sind Sachen, mit denen ich mich überhaupt nicht beschäftigt habe."
Die Impfungen seien ein "wichtiger Schritt", die Sicherheit der japanischen Bevölkerung zu gewährleisten, so Aigner. "Ich sehe meine Aufgabe aber im Sport, fleißig zu trainieren und sportliche Leistung abzuliefern. Das sind Entscheidungen, wo ich als Sportler sagen muss, die muss jemand anders treffen. Da habe ich als kleiner Sportler keinen Einfluss drauf."
Egal welche Entscheidung am Ende getroffen wird, Aigner wolle sie mittragen.