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Automobilbranche
VW und BMW präsentieren Jahresbilanz 2013

VW hat im vergangenen Jahr mehr als 9,7 Millionen Autos verkauft. Der zweitgrößte Autobauer der Welt hat damit einen neuen Bestwert erreicht. Grenzenlosen Jubel gab es dennoch nicht, denn überraschend hat auch Konkurrent BMW sechs Tage vor dem eigentlichen Termin seine Jahresbilanz vorgelegt.

Von Andreas Kolbe | 13.03.2014
    Auf Hochglanz polierte Elektro-Autos, das Tempelhofer Feld in Berlin im grellen Scheinwerferlicht und ein Konzernchef, dem der Stolz auf Erreichtes förmlich ins Gesicht geschrieben ist.
    "Maßstäbe setzen - das ist unser Anspruch. Und ich meine, auch diesem Anspruch sind wir im vergangenen Jahr gerecht geworden",
    sagt VW-Chef Martin Winterkorn bei der Vorlage der Bilanz für das vergangene Jahr: 9,7 Millionen verkaufte Fahrzeuge, knapp 200 Milliarden Euro Umsatz, mehr als neun Milliarden Euro Gewinn. Die nackten Zahlen hatte VW vor ein paar Wochen schon veröffentlicht. Die Präsentation heute Jubelfeier und Kampfansage zugleich.
    "Wir haben uns vorgenommen, bis 2018 mindestens zehn Millionen Fahrzeuge pro Jahr auszuliefern. So stehen die Chancen gut, dass wir die Marke von zehn Millionen sogar schon in diesem Jahr übertreffen."
    Und damit vier Jahre früher als gedacht. Insbesondere weil Volkswagen in China weiter kräftig wächst. Gut ein Viertel der Gewinne kommt inzwischen aus dem Reich der Mitte.
    Das große Fernziel allerdings, bis 2018 Toyota vom Thron des weltgrößten Autobauers zu stoßen und selbst zur Nummer eins aufzusteigen, hat Winterkorn offenbar aufgegeben. Statt Wachstum um jeden Preis will VW künftig an jedem verkauften Auto mehr verdienen. Qualitatives Wachstum, heißt das neue Ziel.
    Die neue Bescheidenheit vielleicht auch, weil die Geschäfte auf dem wichtigen amerikanischen Automarkt für Volkswagen immer noch ausgesprochen mau laufen und Besserung nicht in Sicht ist.
    Ganz im Gegenteil zu BMW. Und vielleicht war genau dieser Seitenhieb die Botschaft. Sechs Tage vor dem eigentlichen Termin haben die Münchner heute überraschend ebenfalls ihre Bilanzzahlen für 2013 rausgegeben.
    Hier glänzt das Amerika-Geschäft mit einem Absatz-Plus von neun Prozent - so wie sich die gesamte BMW-Bilanz sehen lassen kann: Rekordabsatz, Rekordgewinn, Rekorddividende. Und 2014 will auch BMW eine historische Absatzmarke knacken. Erstmals will der Konzern mehr als 2 Millionen Autos verkaufen. Im vergangenen Jahr hatten dazu nur knapp 36 Tausend Fahrzeuge gefehlt.
    BMW bleibt die Nummer eins im Segment der Oberklasse-Hersteller - zumindest was die Absatzzahlen angeht. Profitabler - das zeigen die Zahlen auch - ist aber der zum VW-Konzern gehörende Rivale Audi.
    An jedem verkauften Auto mehr verdienen - die neue Losung von Volkswagen-Chef Winterkorn klingt vor diesem Hintergrund wie die nächste Kampfansage an die gesamte Branche.