Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse
Autorin Nora Haddada wirft Israel Genozid in Gaza vor - und kritisiert Berichterstattung deutscher Medien

Bei der Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse hat die Autorin Nora Haddada Israel einen Genozid im Gazastreifen vorgeworfen und deutschen Medien vorgeworfen, israelische Verbrechen kleinzureden.

    Die Autorin Nora Haddada spricht während der Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse.
    Nora Haddada bei der Eröffnungspressekonferenz der Frankfurter Buchmesse. (dpa / Arne Dedert)
    Haddada sprach von einer "Diskurspsychose" der deutschen Öffentlichkeit, die nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eingesetzt habe. Große Teile der Medienlandschaft in Deutschland hätten zwei Jahre lang versucht, die "Verbrechen in Gaza" zu verteidigen und kleinzureden. Haddada monierte auch, dass nur wenige Autoren ihre Stimme gegen das dortige "Grauen" erhoben hätten.
    Die Autorin sprach als Ersatz für den diesjährigen Literaturnobelpreisträger Laszlo Krasznahorkai, der seinen Auftritt gesundheitsbedingt kurzfristig absagen musste. Haddada blickte dabei auch auf die Zeit der Corona-Pandemie zurück, in der Menschen von ihren Nachbarn "denunziert" worden seien, wenn sie sich nicht an geltende Regeln gehalten hätten.
    Die Frankfurter Buchmesse ist das weltweit größte Branchentreffen von Autoren, Verlagen und Lesepublikum. Die Veranstalter geben die Zahl der Aussteller mit 4.000 an. Bis Sonntag werden mehr als 200.000 Besucher erwartet. Seit 1988 stellt jeweils ein Gastland die eigene Literatur vor, begleitet von einem kulturellen Programm. In diesem Jahr sind dies die Philippinen.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.