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Bärbel Bas bewirbt sich um SPD-Vorsitz - Arbeitsministerin will Esken-Nachfolge antreten - Kritik aus der Partei

Die SPD will ihr historisch schlechtes Wahlergebnis bei der Bundestagswahl mit teils neuem Führungspersonal aufarbeiten. Arbeitsministerin Bas bewirbt sich mit Unterstützung von SPD-Präsidium und Vorstand für das Amt der Co-Vorsitzenden.

    Bärbel Bas (SPD), Bundesarbeitsministerin, spricht bei einer Pressekonferenz.
    Bundesarbeitsministerin Bas soll den Parteivorsitz zusammen mit Finanzminister Klingbeil übernehmen. (Christophe Gateau/dpa)
    Co-Chef Klingbeil kündigte an, erneut anzutreten, um mit Bas die Doppelspitze zu bilden. Generalsekretär soll der 33-jährige Parteilinke Klüssendorf werden.
    In der Parteizentrale in Berlin sagte Bas, sie wolle soziale Sicherheit und Bildungsgerechtigkeit ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Zudem warb sie für eine moderne und vielfältige Gesellschaft. Klüssendorf sprach von großen Herausforderungen, vor denen die SPD stehe. Neben der Aufarbeitung des Wahlergebnisses nannte er die programmatische Aufstellung für die Zukunft, den Kampf für Demokratie sowie die Abwehr von Populismus und Extremismus.

    In der SPD gibt es Kritik an der Doppelfunktion des möglichen neuen Führungsduos

    Die Sozialdemokraten wollen ihre Parteispitze auf einem Delegiertentreffen im nächsten Monat neu wählen.
    Juso-Chef Türmer sagte dem Magazin "Der Spiegel", die Sozialdemokratie zu erneuern werde keine einfache Aufgabe. Diese werde noch erheblich schwerer, wenn die Parteivorsitzenden gleichzeitig Teil des Bundeskabinetts seien.

    Esken macht Weg frei

    Die SPD-Abgeordnete Yüksel sagte dem Portal "The Pioneer", es sei durchaus eine Herausforderung, wenn zwei Bundesminister die Partei führen wollten, vor allem, wenn sie große Ministerien leiteten. SPD-Vorstandsmitglied Roloff mahnte, selbst bei einer erfolgreichen Regierungsarbeit dürften die Aufarbeitung des Wahlergebnisses und die Situation der Partei nicht zu kurz kommen.
    SPD-Co-Chefin Esken hatte gestern erklärt, dass sie nicht wieder für den Parteivorsitz kandidiert. Sie sagte im ARD-Fernsehen, sie wolle Platz machen für die Erneuerung in der Partei. Die Vorsitzende der SPD-Frauen, Noichl, teilte mit, Esken habe mit ihrem Schritt Selbstbestimmtheit gezeigt.
    Diese Nachricht wurde am 12.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.