Der französische Astronom Joseph Jérôme de Lalande schlug dort ein neues Sternbild vor, das er gerne an den Himmel setzen wollte. Unterhalb des Steinbocks sollte künftig der Globus Aerostaticus schweben, der Heißluftballon der Brüder Montgolfier.
Lalande ärgerte sich, dass sein Landsmann Lacaille fast 50 Jahre zuvor allerlei technisches Gerät – wie die Luftpumpe – am Sternenhimmel platziert hatte, dass aber die "größte Erfindung der Franzosen" fehlte.
Johann Elert Bode, der aus Hamburg stammende Direktor der Berliner Sternwarte und einer der einflussreichsten Astronomen jener Zeit, stimmte Lalandes Vorschlag zu – unter der Bedingung, dass auch eine große deutsche Erfindung am Himmel ihren Platz fände.
Ballon und Buchdruck – zwei vergessene Sternbilder
So kam Officina Typografica ans Firmament, die Buchdruckerei des Johannes Gutenberg – am Winterhimmel zwischen Großem Hund, Einhorn und Achterdeck.
Die beiden Astronomen suchten einfach nach noch leeren Gegenden, die mit neuen Figuren belegt werden konnten. Hinzu kam, dass diese Sternbilder sich nur in den Bereichen befinden durften, die Bode für seinen Sternatlas Uranographia noch nicht kartiert hatte.
Drei Jahre nach dem Treffen in Gotha erschien das epochale Werk – mit Ballon und Buchdruckerei. Doch es half nichts: Die beiden äußerst schwachen Sternbilder wurden von anderen Astronomen weitgehend ignoriert und waren schnell wieder vergessen.