
Die SPD-Politikerin sagte im Deutschlandfunk, ein solches Resultat könnte zu sehr großen Problemen in der Europäischen Union führen. Man würde dann ein Frankreich erleben, das den gemeinsamen deutsch-französischen Motor "ausgehen" ließe. Zwar rechne sie damit, dass Amtsinhaber Macron gewinnen werde, erklärte Barley. Andernfalls aber würden Kräfte verstärkt, die eine Schwächung der EU wollten. So sei Nationalismus in Teilen Europas wieder modern, und manche Politiker spielten in ihren Wahlkämpfen die nationale Karte.
In diesem Zusammenhang kritisierte die Europaparlaments-Präsidentin ein "systematisches Narrativ" nach dem Vorbild der britischen Brexit-Argumentation vor allem in einigen osteuropäischen Ländern, wonach die EU ihnen eine andere Kultur und Moral aufzwingen wolle. Dies dürfe man nicht unterschätzen, mahnte Barley. Auch komme es regelmäßig vor, dass Erfolge von durch die EU geförderten Projekten von nationalen Regierungen für sich reklamiert würden.
Das gesamte Interview mit der SPD-Politikerin Barley können Sie hier nachlesen.
Hofreiter: "Wahl Le Pens wäre Gefahr für Demokratie"
Auch der Grünen-Politiker Hofreiter warnte davor, dass eine Wahl Le Pens Europa nachhaltig verändern und die Demokratie bedrohen würde. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Hofreiter, Le Pen sei eine Rechtsradikale, die auch eine Gefahr für die Medienfreiheit sei.
Diese Nachricht wurde am 21.04.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.