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Bedeckung durch Vesta
Asteroid knipst Stern aus

Heute Abend kommt es am Himmel zu einer ganz besonderen Sternfinsternis. Der Kleinplanet Vesta wandert vor dem Stern Hipparcos 14439 im Widder entlang. Vesta gehört mit mehr als 500 Kilometern Durchmesser zu den größten Asteroiden.

Von Dirk Lorenzen |
Die Südpolregion des Asteroiden Vesta, aufgenommen von der Raumsonde Dawn
Der Asteroid Vesta schiebt sich heute von der Erde aus gesehen vor einen Stern (NASA/MPS)
Heute Nacht ist Vesta mehr als 360 Millionen Kilometer entfernt und deutlich schwächer als der ferne Stern.
Gegen 23:03 Uhr zieht Vesta von Mitteleuropa aus gesehen genau vor Hipparcos 14439 entlang. Es dauert maximal 28 Sekunden, bis der Stern auf der anderen Seite wieder auftaucht.
Dieses Schauspiel ist in einem gut 500 Kilometer breiten Streifen zu verfolgen. Die Bedeckungszone erstreckt sich über Schleswig-Holstein, Hamburg, das nördliche Mecklenburg-Vorpommern, die gesamte südliche Ostsee, Dänemark und Südschweden.
Je nach Beobachtungsort stehen Stern und Asteroid dabei schon recht tief am Westhimmel.
Die Bezeichnung des bedeckten Sterns geht auf den ESA-Astrometriesatelliten gleichen Namens zurück. Der Stern ist gut 300 Lichtjahre entfernt und fünf Magnituden hell.
In perfekt dunkler Nacht ist er sogar mit bloßem Auge zu sehen – im Fernglas oder Teleskop ist der Stern spielend zu beobachten, sofern man weiß, wo man zu suchen hat.
Hipparcos 14439 wird schlagartig verschwinden und nach einigen Sekunden wieder erscheinen. In der Zwischenzeit hat Vesta, ein Gesteinsbrocken irgendwo im kosmischen Vorgarten, den Blick auf diesen Stern in den Tiefen der Milchstraße blockiert.