James Edwin Webb sorgte als NASA-CHef für den reibungslosen Ablauf der Raumfahrtprogramme, die schließlich zu den Apollo-Mondlandungen führten. Sein früheres Pädagogik-Studium half ihm sicher beim Umgang mit dem etwas eigenwilligen Wernher von Braun. Der war zwar ein exzellenter Organisator – aber es war James Webb, der für die enormen Finanzmittel und die politische Rückendeckung sorgte, wobei ihm seine exzellenten Kontakte aus vielen Jahren Arbeit in Washington halfen. Im Oktober 1968 trat er von seinem Amt zurück, das er mit dem Ende der Präsidentschaft von Lyndon Johnson wenige Monate später ohnehin verloren hätte.

In den knapp acht Jahren als NASA-Chef hat James Webb nicht nur das Mondprogramm, sondern auch viele wissenschaftliche Missionen zur Erkundung des Planetensystems vorangetrieben. Er hat die Behörde geprägt wie kaum ein anderer. Sein Name wäre trotzdem weitgehend vergessen, hätte nicht die NASA ihr neues Weltraumteleskop nach ihm benannt. Das James Webb Space Telescope soll in einigen Wochen mit einer Ariane-Fünf-Rakete ins All starten.
Der Name wird mit doppeltem B geschrieben. Das Webb-Teleskop hat also nichts mit dem World Wide Web zu tun, wie manche glauben. Der Namenspatron ist 1992 im Alter von 85 Jahren gestorben.