Oliver Thoma: Ab heute reden sie also in Kiel, aber noch ist es ein langer Weg bis zur großen Koalition in Schleswig-Holstein. Inhaltliche Kompromisse müssen gefunden werden, zum Beispiel bei der Schulpolitik. Und auch bei den Personalfragen ist der Streit längst öffentlich entbrannt. CDU-Chef Peter Harry Carstensen will Dietrich Austermann aus dem Bundestag nach Kiel holen und Ralf Stegner als Finanzminister ablösen lassen. Der galt bis vor einer Woche noch immer als Kronprinz von Ministerpräsidentin Heide Simonis, jetzt allerdings findet er sich in den Schlagzeilen als mutmaßlicher Heidemörder wieder und empfindet das selbst wiederum als böse Rufmordkampagne. Am Telefon ist jetzt Ralf Stegner, guten Morgen.
Ralf Stegner: Guten Morgen, Herr Thoma.
Thoma: Fühlen Sie sich jetzt als großer Verlierer der großen Koalition?
Stegner: Nein, die Schwierigkeiten in den letzten Tagen lagen natürlich darin, dass ich zu Unrecht in Verdacht geraten bin, weil natürlich das, was sich letzte Woche im Kieler Landtag abgespielt hat, ja enormen Schaden angerichtet hat. Schaden gegenüber der Ministerpräsidentin, die buchstäblich gedemütigt und aus dem Amt gedrängt worden ist, politischer Schaden für die SPD und natürlich Schaden für die Personen, die zu Unrecht in Verdacht geraten sind; so ist es mir eben auch widerfahren und das ist in Teilen natürlich nicht witzig bezogen auf das, was es für die Familie heißt und das, was man dann auch an Rufmord zu ertragen hat, aber ich habe eine ganz stabile Konstitution und insofern gehe ich damit schon um und weiß das auch zu bewerten, dass der ein oder andere ja vielleicht auch Interesse daran hat, die Führungsriege der SPD hier zu schwächen.
Thoma: Heide Simonis selbst hat ja, so wird berichtet, beim Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung erwirkt, keiner soll mehr sagen, sie verdächtige Ralf Stegner, ihr die Stimme verweigert zu haben. Reicht Ihnen das, haben Sie ein persönliches Gespräch gehabt?
Stegner: Ja sicher, ich habe mit Heide Simonis mehrfach Kontakt gehabt, ich hielt das ohnehin für absurd. Ich arbeite seit vielen Jahren vertrauensvoll für Frau Simonis und habe das keine Sekunde geglaubt, dass sie so etwas gesagt haben könnte, aber das nützt natürlich nicht viel, denn wenn solche Dinge behauptet werden - und das ist ja ganz besonders infam gewesen in der Form, wie es am Sonnabend dargestellt worden ist und Sie werden bundesweit durch die Schlagzeilen gezogen mit der Behauptung, Sie seien der Verräter und Heidemörder und solche Sachen, wie das alles formuliert worden ist - dann ist das Juristische das eine, da bin ich froh drüber, dass das erreicht worden ist, aber die Hoffnung bei denen, die so etwas verbreiten ist ja immer, dass da etwas hängen bleibt und dagegen muss man sich zur Wehr setzen. Ich bin froh darüber, Frau Simonis hat klargestellt, dass es nicht den Funken einer Basis für so etwas gibt, das habe ich auch nie angenommen, aber es gibt natürlich viele Menschen, die sind weit weg und denen muss man das schon noch mal sagen. Übrigens, die, die mich kennen, wissen, dass ich sehr die offene Auseinandersetzung schätze, auch und gerade mit dem politischen Gegner, aber wirklich nicht dazu neige, hinterhältig vorzugehen, das gilt schon gleich gar nicht für meine politischen Freunde. Insofern trauen mir die, die mich kennen, so etwas auch nicht zu, aber so geht es einem eben: Man gerät in Verdacht und muss sich dagegen wehren und versuchen, das auch in einer Form zu tun, dass auch die SPD hierbei nicht beschädigt wird.
Thoma: Aber in der SPD-Fraktion heißt es schon, die Stimmung sei vergiftet jetzt im Moment. Ist das Vertrauen irgendwie dahin, spüren Sie das Misstrauen auch ganz besonders?
Stegner: Ach, ich glaube nicht, dass sich da Misstrauen gegen meine Person richtet, aber das ist doch ganz menschlich, dass wenn einem so etwas widerfährt, dass ein einzelner Mensch wie ein Blitz aus heiterem Himmel - und das ist ja eine richtige Schweinerei, ich kann da gar kein anderes Wort für finden - alles zerstört, woran man hart gearbeitet hat, nach einem harten Wahlkampf und einer wirklich guten Koalitionsvereinbarung mit einer tollen Spitzenkandidatin, die einen engagierten Wahlkampf geführt hat und 38,7 Prozent holt die SPD so leicht nicht irgendwo in diesen Zeiten, dann ist es natürlich so, dass man sich umsieht und sagt: Mensch, wer kann das denn gewesen sein? Und das ist eben ein Teil dieses Schadens, das Gift, das da entsteht und ich richte meine Hoffnung ja auch eher auf Ihre Kollegen, dass der ein oder andere es vielleicht herausfindet, die SPD selbst sollte sich nicht damit beschäftigen. Wir können uns hier keine Hexenjagd leisten, wir müssen eher wieder dafür sorgen, dass wir die Partei zusammenführen, dass man geschlossen agiert und dass wir jetzt auch unsere Pflicht erfüllen und Verantwortung übernehmen und uns nicht damit aufhalten, nun mit diesem Misstrauen weiter umzugehen. So kann man ja nicht arbeiten.
Thoma: Obwohl Sie schon gesagt haben, Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass der Täter bald entlarvt würde, weil, so wörtlich, in Schleswig-Holstein Regionaltheater gespielt wird und nicht Nationaltheater und da kennen Sie sich aus, schließlich haben Sie Ihre Doktorarbeit über theatralische Politik geschrieben - made in USA allerdings. Was macht Sie denn so optimistisch, dass der so genannte Heidemörder sich verraten wird?
Stegner: Ich glaube zum einen, wir sind ja keine Eremiten, jeder hat ja Kontakte und es sind wie gesagt ganz viele dabei, die das herausfinden wollen, ist ja auch eine ganz interessante journalistische Arbeit, aber zum zweiten habe ich ja doch ein sehr positives Menschenbild und ich glaube, dass jeder Mensch ein Gewissen hat und dass wer auch immer so etwas zu vertreten hat, nämlich hier wirklich tausende von Wahlhelfern, von denen, die uns unterstützt haben, von den Bürgern, die uns gewählt haben, so zu enttäuschen, eine beliebte Ministerpräsidentin einfach hinterrücks zu demütigen und aus dem Amt zu drängen, dass so etwas das Gewissen schon so belastet, dass man das auf Dauer auch nicht durchsteht und irgendwann herauskommt, wer das ist. Möglichst bald. Das würde der SPD so was von helfen, weil natürlich auch innerhalb der SPD jetzt Diskussionen aufkommen, wo man sagen muss, da hat nicht die Fraktion versagt, nicht die Partei, schon gar nicht die Spitzenkandidatin, sondern es war eine einzelne Person. Die SPD ist eine stolze und starke Partei, wir sind 142 Jahre alt und niemand soll glauben, auch wenn wir jetzt alle schockiert sind darüber, dass das jetzt dazu führt, dass wir mit gesenktem Kopf durch die Gegend laufen oder zum Discountpreis für irgendwas zu kriegen sind.
Thoma: Das haben Sie auch der CDU vorgeworfen und ganz öffentlich gesagt mit dem Discountpreis, dass die ihre Finger möglicherweise mit ihm Spiel hätte. Wundern Sie sich dann noch, dass die CDU dann vielleicht auch den Stolz hat und sagt, den Stegner möchten wir nicht mehr als Finanzminister in einer großen Koalition haben?
Stegner: Nun hat es auch ein bisschen Wortgeklingel vorweg gegeben, das ist vielleicht auch nicht ganz so verwunderlich. Ich glaube, das ist jetzt vorbei, man hat dort auch erkannt, dass jede Partei selbst entscheidet über das Personal, das es in eine Regierung schickt, wenn es denn eine gemeinsame geben wird. Das tut die SPD so, das wird die CDU so machen. Es geht jetzt darum, wirklich unsrer Verantwortung gerecht zu werden und das funktioniert auch nicht nach dem Prinzip wünsch-dir-was, sondern man muss das tun, was notwendig ist und die SPD hat sich immer ihrer Verantwortung gestellt, wenn Sie in die Geschichte blicken, auch in Schleswig-Holstein und da darf man das ein oder andere Wort vielleicht auch nicht auf die Goldwaage legen. Aber dass es natürlich auch eine gewisse Versuchung gibt, die, die man stark findet auf der anderen Seite dann auch eher anzugreifen nach so einem Wahlkampf, das ist doch ganz normal und da weht dann sicher auch die Zeit drüber hinweg.
Thoma: Also kommt auch nach Ihrer Meinung die große Koalition in Schleswig-Holstein?
Stegner: Das ist die wahrscheinlichste Lösung, numerisch geht ja auch kaum etwas anderes, aber ich sage auch mal, jetzt im Augenblick haben unser Parteichef Herr Möller, der Fraktionsvorsitzende Hay und der Parteiratsvorsitzende Döring das volle Vertrauen unserer Partei, dass sie jetzt diese Sondierungsgespräche in einer Weise führen, dass sich klärt, ob es Sinn hat, Koalitionsverhandlungen zu führen und dann zu einem Ergebnis zu kommen. Die werden von breitem Vertrauen der SPD getragen und ich bin ganz sicher, dass etwas herauskommt, mit dem die SPD dann umgehen kann.
Thoma: Eine große Koalition auf jeden Fall mit Ralf Stegner als Finanzminister?
Stegner: Das muss am Ende entschieden werden. Die SPD entscheidet über ihr Personal und ich habe mich noch nie gedrückt, ich werde das tun, was meine Partei dann von mir erwartet in der einen oder anderen Funktion. Das entscheiden andere. Und ich muss Ihnen auch ehrlich sagen, ich bin ja nicht jemand, der nun an seinem Amt klebt oder hier zittert, was immer daraus wird, sondern ich bin ganz zuversichtlich, am Ende kommt etwas Vernünftiges heraus und ich werde dann die Verantwortung übernehmen, die meine Partei von mir erwartet.
Ralf Stegner: Guten Morgen, Herr Thoma.
Thoma: Fühlen Sie sich jetzt als großer Verlierer der großen Koalition?
Stegner: Nein, die Schwierigkeiten in den letzten Tagen lagen natürlich darin, dass ich zu Unrecht in Verdacht geraten bin, weil natürlich das, was sich letzte Woche im Kieler Landtag abgespielt hat, ja enormen Schaden angerichtet hat. Schaden gegenüber der Ministerpräsidentin, die buchstäblich gedemütigt und aus dem Amt gedrängt worden ist, politischer Schaden für die SPD und natürlich Schaden für die Personen, die zu Unrecht in Verdacht geraten sind; so ist es mir eben auch widerfahren und das ist in Teilen natürlich nicht witzig bezogen auf das, was es für die Familie heißt und das, was man dann auch an Rufmord zu ertragen hat, aber ich habe eine ganz stabile Konstitution und insofern gehe ich damit schon um und weiß das auch zu bewerten, dass der ein oder andere ja vielleicht auch Interesse daran hat, die Führungsriege der SPD hier zu schwächen.
Thoma: Heide Simonis selbst hat ja, so wird berichtet, beim Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung erwirkt, keiner soll mehr sagen, sie verdächtige Ralf Stegner, ihr die Stimme verweigert zu haben. Reicht Ihnen das, haben Sie ein persönliches Gespräch gehabt?
Stegner: Ja sicher, ich habe mit Heide Simonis mehrfach Kontakt gehabt, ich hielt das ohnehin für absurd. Ich arbeite seit vielen Jahren vertrauensvoll für Frau Simonis und habe das keine Sekunde geglaubt, dass sie so etwas gesagt haben könnte, aber das nützt natürlich nicht viel, denn wenn solche Dinge behauptet werden - und das ist ja ganz besonders infam gewesen in der Form, wie es am Sonnabend dargestellt worden ist und Sie werden bundesweit durch die Schlagzeilen gezogen mit der Behauptung, Sie seien der Verräter und Heidemörder und solche Sachen, wie das alles formuliert worden ist - dann ist das Juristische das eine, da bin ich froh drüber, dass das erreicht worden ist, aber die Hoffnung bei denen, die so etwas verbreiten ist ja immer, dass da etwas hängen bleibt und dagegen muss man sich zur Wehr setzen. Ich bin froh darüber, Frau Simonis hat klargestellt, dass es nicht den Funken einer Basis für so etwas gibt, das habe ich auch nie angenommen, aber es gibt natürlich viele Menschen, die sind weit weg und denen muss man das schon noch mal sagen. Übrigens, die, die mich kennen, wissen, dass ich sehr die offene Auseinandersetzung schätze, auch und gerade mit dem politischen Gegner, aber wirklich nicht dazu neige, hinterhältig vorzugehen, das gilt schon gleich gar nicht für meine politischen Freunde. Insofern trauen mir die, die mich kennen, so etwas auch nicht zu, aber so geht es einem eben: Man gerät in Verdacht und muss sich dagegen wehren und versuchen, das auch in einer Form zu tun, dass auch die SPD hierbei nicht beschädigt wird.
Thoma: Aber in der SPD-Fraktion heißt es schon, die Stimmung sei vergiftet jetzt im Moment. Ist das Vertrauen irgendwie dahin, spüren Sie das Misstrauen auch ganz besonders?
Stegner: Ach, ich glaube nicht, dass sich da Misstrauen gegen meine Person richtet, aber das ist doch ganz menschlich, dass wenn einem so etwas widerfährt, dass ein einzelner Mensch wie ein Blitz aus heiterem Himmel - und das ist ja eine richtige Schweinerei, ich kann da gar kein anderes Wort für finden - alles zerstört, woran man hart gearbeitet hat, nach einem harten Wahlkampf und einer wirklich guten Koalitionsvereinbarung mit einer tollen Spitzenkandidatin, die einen engagierten Wahlkampf geführt hat und 38,7 Prozent holt die SPD so leicht nicht irgendwo in diesen Zeiten, dann ist es natürlich so, dass man sich umsieht und sagt: Mensch, wer kann das denn gewesen sein? Und das ist eben ein Teil dieses Schadens, das Gift, das da entsteht und ich richte meine Hoffnung ja auch eher auf Ihre Kollegen, dass der ein oder andere es vielleicht herausfindet, die SPD selbst sollte sich nicht damit beschäftigen. Wir können uns hier keine Hexenjagd leisten, wir müssen eher wieder dafür sorgen, dass wir die Partei zusammenführen, dass man geschlossen agiert und dass wir jetzt auch unsere Pflicht erfüllen und Verantwortung übernehmen und uns nicht damit aufhalten, nun mit diesem Misstrauen weiter umzugehen. So kann man ja nicht arbeiten.
Thoma: Obwohl Sie schon gesagt haben, Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass der Täter bald entlarvt würde, weil, so wörtlich, in Schleswig-Holstein Regionaltheater gespielt wird und nicht Nationaltheater und da kennen Sie sich aus, schließlich haben Sie Ihre Doktorarbeit über theatralische Politik geschrieben - made in USA allerdings. Was macht Sie denn so optimistisch, dass der so genannte Heidemörder sich verraten wird?
Stegner: Ich glaube zum einen, wir sind ja keine Eremiten, jeder hat ja Kontakte und es sind wie gesagt ganz viele dabei, die das herausfinden wollen, ist ja auch eine ganz interessante journalistische Arbeit, aber zum zweiten habe ich ja doch ein sehr positives Menschenbild und ich glaube, dass jeder Mensch ein Gewissen hat und dass wer auch immer so etwas zu vertreten hat, nämlich hier wirklich tausende von Wahlhelfern, von denen, die uns unterstützt haben, von den Bürgern, die uns gewählt haben, so zu enttäuschen, eine beliebte Ministerpräsidentin einfach hinterrücks zu demütigen und aus dem Amt zu drängen, dass so etwas das Gewissen schon so belastet, dass man das auf Dauer auch nicht durchsteht und irgendwann herauskommt, wer das ist. Möglichst bald. Das würde der SPD so was von helfen, weil natürlich auch innerhalb der SPD jetzt Diskussionen aufkommen, wo man sagen muss, da hat nicht die Fraktion versagt, nicht die Partei, schon gar nicht die Spitzenkandidatin, sondern es war eine einzelne Person. Die SPD ist eine stolze und starke Partei, wir sind 142 Jahre alt und niemand soll glauben, auch wenn wir jetzt alle schockiert sind darüber, dass das jetzt dazu führt, dass wir mit gesenktem Kopf durch die Gegend laufen oder zum Discountpreis für irgendwas zu kriegen sind.
Thoma: Das haben Sie auch der CDU vorgeworfen und ganz öffentlich gesagt mit dem Discountpreis, dass die ihre Finger möglicherweise mit ihm Spiel hätte. Wundern Sie sich dann noch, dass die CDU dann vielleicht auch den Stolz hat und sagt, den Stegner möchten wir nicht mehr als Finanzminister in einer großen Koalition haben?
Stegner: Nun hat es auch ein bisschen Wortgeklingel vorweg gegeben, das ist vielleicht auch nicht ganz so verwunderlich. Ich glaube, das ist jetzt vorbei, man hat dort auch erkannt, dass jede Partei selbst entscheidet über das Personal, das es in eine Regierung schickt, wenn es denn eine gemeinsame geben wird. Das tut die SPD so, das wird die CDU so machen. Es geht jetzt darum, wirklich unsrer Verantwortung gerecht zu werden und das funktioniert auch nicht nach dem Prinzip wünsch-dir-was, sondern man muss das tun, was notwendig ist und die SPD hat sich immer ihrer Verantwortung gestellt, wenn Sie in die Geschichte blicken, auch in Schleswig-Holstein und da darf man das ein oder andere Wort vielleicht auch nicht auf die Goldwaage legen. Aber dass es natürlich auch eine gewisse Versuchung gibt, die, die man stark findet auf der anderen Seite dann auch eher anzugreifen nach so einem Wahlkampf, das ist doch ganz normal und da weht dann sicher auch die Zeit drüber hinweg.
Thoma: Also kommt auch nach Ihrer Meinung die große Koalition in Schleswig-Holstein?
Stegner: Das ist die wahrscheinlichste Lösung, numerisch geht ja auch kaum etwas anderes, aber ich sage auch mal, jetzt im Augenblick haben unser Parteichef Herr Möller, der Fraktionsvorsitzende Hay und der Parteiratsvorsitzende Döring das volle Vertrauen unserer Partei, dass sie jetzt diese Sondierungsgespräche in einer Weise führen, dass sich klärt, ob es Sinn hat, Koalitionsverhandlungen zu führen und dann zu einem Ergebnis zu kommen. Die werden von breitem Vertrauen der SPD getragen und ich bin ganz sicher, dass etwas herauskommt, mit dem die SPD dann umgehen kann.
Thoma: Eine große Koalition auf jeden Fall mit Ralf Stegner als Finanzminister?
Stegner: Das muss am Ende entschieden werden. Die SPD entscheidet über ihr Personal und ich habe mich noch nie gedrückt, ich werde das tun, was meine Partei dann von mir erwartet in der einen oder anderen Funktion. Das entscheiden andere. Und ich muss Ihnen auch ehrlich sagen, ich bin ja nicht jemand, der nun an seinem Amt klebt oder hier zittert, was immer daraus wird, sondern ich bin ganz zuversichtlich, am Ende kommt etwas Vernünftiges heraus und ich werde dann die Verantwortung übernehmen, die meine Partei von mir erwartet.