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Begleiter eines Pulsars
Die ersten Exoplaneten

In einer Woche werden in Stockholm Michel Mayor und Didier Queloz mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet – ihnen gelang der erste Nachweis eines Planeten bei einem sonnenähnlichen Stern. Exoplaneten wurden aber schon vorher entdeckt.

Von Dirk Lorenzen | 03.12.2019
Drei Planeten und ein Pulsar – künstlerischer Eindruck der ersten bestätigten Planete
Drei Planeten und ein Pulsar – künstlerischer Eindruck der ersten bestätigten Planete (NASA/R.Hurt)
Diese Einschränkung ist bedeutend, denn es war keineswegs die erste Entdeckung von Exoplaneten, wie immer wieder zu hören ist. Schon Anfang 1992, fast vier Jahre vor der nun geehrten Entdeckung, veröffentlichten zwei Astronomen in der Fachzeitschrift "Nature" einen Artikel mit dem Titel "Ein Planetensystem um den Millisekundenpulsar PSR 1257+12".
Der polnische Astronom Aleksander Wolszczan und sein kanadischer Kollege Dale Frail hatten mit dem Arecibo-Radioteleskop einen Pulsar im Sternbild Jungfrau präzise beobachtet.
Dieses Objekt hat fast die anderthalbfache Masse der Sonne und dabei nur etwa 20 Kilometer Durchmesser. 160 Mal pro Sekunde dreht sich dieser Stern um seine Achse und sendet dabei Radiopulse aus.
Um den Pulsar kreisen mindestens drei planetare Begleiter, was sich durch eine minimale Verschiebung der Radiosignale verrät. Wie die Daten ergaben, haben die Planeten dort nur etwa doppelte bis dreifache Erdmasse.
Dennoch blieb damals das große Aufsehen aus – vermutlich weil Pulsare die Überreste gewaltiger Sternexplosionen sind. Planeten eines Pulsars können wohl nur verkohlte Wüsten sein. Leben, wie wir es kennen, ist dort nicht möglich.
Dies war die erste Entdeckung von Planeten außerhalb des Sonnensystems. Einen Nobelpreis gab es dafür aber nicht.