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Berg-Karabach
Beobachtermission der Vereinten Nationen eingetroffen

Fast zwei Wochen nach der Einnahme Berg-Karabachs durch die aserbaidschanische Armee ist in der Kaukasusregion eine Beobachtermission der Vereinten Nationen eingetroffen. Es ist die erste UNO-Mission für Berg-Karabach seit mehr als 30 Jahren.

    Flüchtlinge aus Bergkarabach: Schlange von Autos auf einer Straße, im Hintergrund Gebirge.
    Flüchtlinge aus Berg-Karabach in der Nähe des Latschin-Korridors: Inzwischen haben nahezu alle Einwohner die Kaukasusregion Richtung Armenien verlassen. (IMAGO / SNA/ Grigoriy Pechorin)
    Wie ein Sprecher der aserbaidschanischen Regierung mitteilte, sollen die Missionare einschätzen, ob für das Gebiet internationale humanitäre Hilfe benötigt wird. Von Seiten der Vereinten Nationen hieß es allerdings, inzwischen hätten nahezu alle der rund 120.000 Einwohner die Region aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen Aserbaidschans in Richtung Armenien verlassen.

    Region im Dauerkonflikt

    Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan; es lebten dort bisher aber überwiegend ethnische Armenier. Berg-Karabach hatte sich im Jahr 1991 nach einem Referendum für unabhängig erklärt. Dies wurde international nicht anerkannt. Nach der Niederlage der pro-armenischen Kräfte gegen Aserbaidschan hatte die Führung von Berg-Karabach am Donnerstag die Auflösung der selbsternannten Republik zum 1. Januar 2024 verkündet. Seit dem Zerfall der Sowjetunion hatten Aserbaidschan und Armenien um die Region gestritten.
    Weitere Hintergrund-Informationen zur Lage in Berg-Karabach finden Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 01.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.