
Trump empfing neben Selenskyj auch Bundeskanzler Merz, NATO-Generalsekretär Rutte, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, den britischen Premier Starmer, den französischen Präsidenten Macron, die italienische Regierungschefin Meloni und den finnischen Präsidenten Stubb. Der US-Präsident erklärte, es gebe gute Aussichten, den Ukraine-Krieg langfristig zu beenden.
Trump bietet Sicherheitsgarantien an
Zugleich bot er der Ukraine im Falle eines Friedensabkommens mit Russland Sicherheitsgarantien an, ohne jedoch Details zu nennen. Bundeskanzler Merz pochte gegenüber Trump auf eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine. Die USA und Europa müssten den Druck auf Russland erhöhen, betonte Merz. Auch Frankreichs Präsident Macron sprach sich für eine baldige Feuerpause aus.
Zwischenzeitlich hat US-Präsident Trump Medienberichten zufolge den Gipfel unterbrochen, um mit Russlands Staatschef Putin zu telefonieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Diplomatenkreisen erfuhr, erklärte Trump, er wolle mit Putin über die Ergebnisse der Unterredung sprechen und später wieder mit den europäischen Staats- und Regierungschefs zusammenkommen.
Trump setzt Selenskyj unter Druck
Erst vor wenigen Stunden hatte Trump den Druck auf den ukrainischen Präsidenten noch erhöht. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er, Selenskyj könne den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er wolle. Als Bedingungen nannte er den Verzicht der Ukraine auf die Halbinsel Krim sowie auf eine NATO-Mitgliedschaft. Kremlchef Putin als Angreifer erwähnte Trump dabei nicht.
Die Ukraine lehnt bislang jegliche Gebietsabtretungen strikt ab. Präsident Selenskjy warnte in einem Beitrag auf Facebook davor, Russland für den Krieg gegen sein Land zu belohnen. Zudem müsse ein Frieden dauerhaft sein.
Trump hatte Forderung nach sofortiger Waffenruhe fallengelassen
Der US-Präsident hatte nach seinem Gipfeltreffen mit Putin am vergangenen Freitag die bisherige Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe fallen gelassen. Stattdessen sprach er sich dafür aus, direkt über ein umfassendes Friedensabkommen zu verhandeln. Dieser Vorschlag bedeutet, dass Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht vorher stoppen müsste. Zudem stützt Trump offenbar die russischen Forderungen nach einer vollständigen Kontrolle über die ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk. Diese Regionen werden von der russischen Armee bisher nur teilweise kontrolliert.
Eklat bei Treffen im Februar
Trump hatte Selenskyj bereits im Februar zu einem Treffen ins Weiße Haus eingeladen. Dabei kam es zu einem Eklat. Der US-Präsident sowie sein Vize Vance hielten dem ukrainischen Staatschef fehlende Dankbarkeit und Respektlosigkeit vor. Selenskyj war daraufhin vorzeitig aus Washington abgereist.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.