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Berichterstattung aus dem Iran
"Menschen haben Interesse daran, dass das nach außen getragen wird"

Die regierungskritischen Proteste im Iran dauern an. ARD-Korrespondent Christian Buttkereit wird als einer der wenigen internationalen Journalisten von dort berichten. Denn viele Journalisten bekämen jetzt kein Visum mehr, sagte er im Dlf. Die Informationslage vor Ort bezeichnete er als schwierig.

Christian Buttkereit im Gespräch mit Christoph Sterz |
    Drei iranische Studenten eingehüllt in Tränengas
    Nicht viele internationale Journalisten können über das Geschehen im Iran berichten, meint Christian Buttkereit. Sie bekämen kein Visum mehr. (AFP)
    Buttkereit ist seit heute in Teheran. Bei der Einreise hatte er keine Probleme. Er hatte sein Visum schon vor einigen Monaten beantragt, kurz vor Beginn der Proteste wurde es positiv beschieden, berichtete der ARD-Korrespondent. Nun sei er im Besitz einer für die ersten Tage gültigen Pressekarte.
    Buttkereit und seine Kollegen werden sich nicht nur vor Ort, sondern auch über den Messenger "Telegram" informieren, sagte Buttkereit. Der Dienst werde von angeblich 40 Millionen Iranern genutzt und sei wichtiges Kommunikationsmittel für die Proteste. Zwar sei "Telegram" vom Iran gesperrt worden, aber weiterhin über VPN-Verbindungen erreichbar. "Und das wird auch genutzt". Auch das Staatsfernsehen berichte über die Proteste, "allerdings in abgeschwächter Form". Internationale Sender wie BBC, die normalerweise empfangen werden können, seien jedoch so massiv gestört, dass man von dort keine Informationen erhalten könne.