
Die frühere Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, sagte, der seit dem 7. Oktober grassierende Antisemitismus in Deutschland mache sie als Jüdin fassungslos. Trotz des Verbots einer propalästinensischen Demonstration versammelten sich am Alexanderplatz einige hundert Personen.
Am Vormittag waren vor dem Brandenburger Tor die Namen der israelischen Opfer verlesen worden. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Brandenburger Tor mit der Botschaft "Bring them home now" - "Bringt Sie jetzt nach Hause" angestrahlt. 48 Geiseln befinden sich noch im Gazastreifen. In ganz Deutschland wehten Flaggen zum 7. Oktober auf Halbmast.
Steinmeier: "Angriffe auf Juden nicht hinnehmen"
Bundespräsident Steinmeier besuchte gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender die jüdische Gemeinde in Leipzig. Bei dem Gespräch in der Brodyer Synagoge ging es auch um die zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland nach dem Terrorangriff. Steinmeier betonte, wer in Deutschland Juden bedrohe oder sogar attackiere, greife alle an. Das werde man nicht hinnehmen. Die Teilnehmer des Gesprächs berichteten ihrerseits von einer spürbaren Zunahme des erlebten Antisemitismus in allen Alltagsbereichen. Auch Bundeskanzler Merz warnte in einer Videobotschaft vor einer neuen Welle des Antisemitismus in Deutschland.
Gedenkveranstaltungen in Israel
Rund 3.000 Menschen erinnerten mit einer Fahrradtour im Grenzgebiet zum Gazastreifen an den Terrorangriff und die noch immer festgehaltenen Geiseln.
Auf dem Gelände des Nova-Musikfestivals, auf dem damals rund 400 Menschen getötet und Dutzende entführt wurden, versammelten sich hunderte Menschen. Im ganzen Land wurde mit Schweigeminuten und Trauerzeremonien an den Angriff erinnert.
Bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 waren rund 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 240 in den Gaza-Streifen verschleppt worden. Der Hamas-Angriff führte zum Krieg zwischen Israel und der Hamas.
Diese Nachricht wurde am 07.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.