Urteil
Berufungsgericht: Italien darf mutmaßlichen Nord-Stream-Saboteur ausliefern

Ein italienisches Berufungsgericht hat im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee gestattet, einen ukrainischen Verdächtigen an Deutschland auszuliefern. Dies teilte der Anwalt des Mannes mit und kündigte zugleich Berufung gegen die Entscheidung an.

    Das Gasleck in der Nord-Stream-Pipeline in der Nähe von Bornholm im Jahr 2022 aus der Luft
    Ein Gericht hat entschieden, dass Italien den mutmaßlichen Nord-Stream-Saboteur ausliefern darf. (picture alliance / AP / Uncredited)
    Sein Mandant wird verdächtigt, die Anschläge auf die Pipelines im Jahr 2022 koordiniert zu haben. Er war im August auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls in der Nähe des italienischen Küstenortes Rimini festgenommen worden. Die Auslieferung an Deutschland war Anfang Oktober wegen Verfahrensmängeln vorübergehend gestoppt worden.
    Den Ermittlern zufolge gehörte der Ukrainer zu einer Gruppe von Personen, die im September 2022 nahe der dänischen Insel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platzierten. Mitte Oktober hatte ein polnisches Gericht die Auslieferung eines weiteren ukrainischen Verdächtigen an Deutschland abgelehnt und die sofortige Freilassung des Mannes angeordnet.
    Diese Nachricht wurde am 27.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.