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Blackberry kann doch noch Geld verdienen

Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry hat sich im Kampf mit den Konkurrenten Apple und Samsung etwas Luft verschafft. Der kanadische Konzern verkaufte im vierten Geschäftsquartal rund eine Million Geräte der neuen Blackberry-Serie 10 und landete sogar wieder in der Gewinnzone.

Von Benjamin Hammer |
    "Good Morning everybody!"

    Wenn Vorstandschefs bei der Präsentation von Geschäftszahlen etwas euphemistisch vom Wandel in ihren Unternehmen sprechen, von Änderungen – dann ist relativ klar: In der Vergangenheit lief es nicht wirklich rund.

    "A major and exciting transformation this year!"

    Thorsten Heins, der Chef von Blackberry. Der Deutsche legte heute Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres vor, das insgesamt gesehen verlustreich war. Zu groß ist der Abstand der Kanadier auf Apple und Android-Geräte geworden. Thorsten Heins machte keinen Hehl daraus, dass seine Firma in schwierigen Zeiten steckt.

    "To say it was a challenging environment to deliver improved results, could well be the understatement of the year."

    Zu sagen, dass es ein herausforderndes Jahr gewesen sei, um die Ergebnisse zu verbessern, so Heins, das sei wohl die Untertreibung des Jahres. Dann aber verkündete er die aus Sicht von Blackberry erfreulichen Nachrichten. Von einem deutlichen Verlust im ersten Quartal des Geschäftsjahres sei man zu einem Gewinn im vierten Quartal gelangt.

    "Blackberry has gone from a significant operating loss in the first quarter of the year to an operating profit in the fourth quarter."

    Mehr Einsatz, bessere Produkte, Einsparungen – diese Gründe nennt Blackberry für die guten Ergebnisse – und das klingt auch erst mal gut. Der Hauptgrund dürfte jedoch ein anderer sein: Jede dritte Stelle wurde beim kanadischen Hersteller gestrichen, das sind 5000 Jobs.

    Unterm Strich konnte Blackberry so im Quartal bis Anfang März wieder Gewinne machen, insgesamt rund 100 Millionen Dollar. Der Umsatz ging jedoch kräftig zurück um 36 Prozent.

    Blackberrys Hoffnungsschimmer hat einen einfachen Namen. Und der war bei der Präsentation der Geschäftszahlen heute kaum zu überhören.

    "Blackberry 10, Blackberry 10, Blackberry 10, with approximately one million Blackberry 10 units."

    Nein, der Name des neuen Systems wird jetzt nicht noch einmal genannt. Eine Million Geräte will Thorsten Heins davon aber bereits verkauft haben, mehr als erwartet. Das Gerät soll Marktanteile zurückerobern. Der aktuelle Stand fällt ernüchternd aus: Android-Geräte: 70 Prozent, Apple: 22. Und Blackberry: abgeschlagen bei 4 Prozent. Für das laufende Quartal erwartet Heins erneut schwarze Zahlen. Euphorisch waren die Investoren, die dem Firmenchef lauschten, dennoch nicht. Sechs Millionen Geräte hat Blackberry im letzten Quartal ausgeliefert. Ein Jahr zuvor waren es noch fast doppelt so viele.

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