Vor sieben Jahren war die Welt noch in Ordnung und der Kölner Adblocker, der problemlos in Browser integriert werden kann, wurde einhellig begrüßt – und zwar von Werbern und Usern. Die hatten damals noch Handlungsfreiheit und konnten mit einem Klick auf die rechte Maustaste selbst entscheiden, welche Werbung sie nicht mehr sehen wollen:
"Ganz ursprünglich war es so, dass AdblockPlus nichts blockiert hat und die Elemente, die blockiert werden, die werden über Filterlisten definiert, die von der Community erstellt werden. Für den Nutzer ist es natürlich sehr viel angenehmer, wenn er AdblockPlus installiert und in den Standardeinstellungen bekommt er dann ein positives Surferlebnis",
lobt Till Faida, Geschäftsführer des Kölner Unternehmens Eyeo, die Änderung der Adblocker-Voreinstellung: Wer Werbung sehen will, muss diese individuell durchlassen oder eine sogenannte Whitelist aktivieren. Welche Werbung auf die Whitelist darf, das wir wird letztendlich aber von dem Kölner Unternehmen entschieden. Der in Taiwan lebende Sascha Pallenberg vermutete dahinter ein verstecktes Geschäftsmodell und veröffentlicht seit drei Wochen auf seinem Technik-Blog "Mobile Geeks" fortlaufend neue Ergebnisse seiner Recherchen:
"AdblockPlus ist über die Jahre bei verschiedenen großen Magazinen unter anderem auch vorstellig geworden und hat ihnen gesagt, passt mal auf, liebe Leute, das ist unsere Software. Die haben so und so viele aktive User, ihr werdet wahrscheinlich einen prozentualen Anteil von AdblockPlus-Usern auf eurer Seite haben, die eure Werbung nicht sehen. Dann gibt es da entsprechende Rechenmodelle, die dann vorgelegt wurden - so stelle ich mir das dann vor - wo gesagt wurde, passt mal auf, dir gehen jetzt - was weiß ich – 9000 Euro im Monat an Werbeeinnahmen flöten. 9000 Euro zum Beispiel für eine Seite wie die PC-Welt, - die unter anderem auch bestätigen, dass AdblockPlus dort war und einen Deal angeboten hat. 9000 Euro ist ja gar nichts, das sind ganz andere Beträge, die da im Raum stehen. Und dann sagt AdblockPlus, von den 9000 Euro nehmen wir euch 3000 Euro weg, dann hat der immer noch 6000 Euro mehr, als ohne die Geschichte. Der Chefredakteur von der "Süddeutschen" hat das ganz wunderbar beschrieben: das ist moderne Wegelagerei. Mittlerweile bezeichnen das die ersten als digitale Schutzgelderpressung, mittlerweile unter anderem auch Juristen darunter."
"Das zeigt mal wieder, dass es hier um eine Polemik geht und sich nicht genau damit auseinandergesetzt wird, wie der Ablauf ist",
beschwert sich Till Faida über den Agriff aus Taiwan. Adblock-Plus würde sich durch eine freiwillige Beteiligung großer Unternehmen finanzieren, die sich mit der Idee einer nicht so lästigen Werbewelt identifizieren, denn:
"Es geht uns darum, einen Kompromiss zu finden zwischen den Nutzern und den Website-Betreibern, die sich über Werbung refinanzieren müssen. Und es ist so, dass einige große Firmen, die damit ihre Einnahmen steigern, sich auch an unseren Unkosten beteiligen. Das ist kein Geheimnis, das haben wir schon vor zwei Jahren transparent auf unserer Webseite dargestellt. Es ist aber auch so, dass unsere Dienstleistung komplett kostenlos für kleine Blogs, Verlage Nachrichtenseiten ist. Und genau das ist der Ansatz: Es gibt einige Große, die dafür zahlen, dadurch kann es für alle Kleinen kostenlos bleiben. Und da von Schutzgelderpressung zu sprechen, das ist einfach nur abwegig."
In dieser Woche hat Sascha Pallenberg nachgelegt und seine Vorwürfe konkretisiert:
"Am Freitag ist herausgekommen, dass Google sich eingekauft hat auf die Whitelist. Gestern kam raus: "Süddeutsche" veröffentlicht Details aus Verträgen, "Süddeutsche" veröffentlicht Statements von Betroffenen, die sich erpresst fühlen. "Werben & Verkaufen" gibt an, dass AdblockPlus 30 Prozent verlangt an den Werbeumsätzen von dieser geblockten Werbung, damit die wieder freigeschaltet wird. PC-Welt bleibt ganz klar auf dem Standpunkt bestehen, dass AdblockPlus Geld mit ihnen verdienen wollte und diesen Adblocker als Druckmittel eingesetzt haben. Sämtliche unserer Recherchen sind bestätigt worden, bisher. Es gibt nicht ein einziges Mal, dass Till Faida in irgendeiner Art und Weise das widerlegen konnte. Die Vetternwirtschaft, die ich ihm vorgeworfen habe, das Businessmodell, dass AdblockPlus ein Druckmittel sein kann."
Till Faida:
"Der hat die Vetternwirtschaft angesprochen. Das haben wir ganz klar immer wieder zurückgewiesen und gesagt, jede Website kann sich bei uns, wie jeder andere auch, bewerben und es gibt keine Sonderbehandlung für irgendjemanden. Unser Geschäftsmodell würde völlig falsch dargestellt. Es geht nicht darum, dass sich kleine Website-Tipps und Verlage bei uns freikaufen müssen. Für die ist das kostenlos. Es sind nur die großen Firmen, die dafür zahlen."
Auf den jeweiligen Blogs der Beteiligten erscheint in der Sache Blogger gegen Blocker noch kein Kompromiss am Horizont. "Ganz großes Kino fürs Sommerloch", würden Blogger jetzt bloggen:
Pallenberg:
"Ich habe AdblockPlus und der Eyeo GmbH und dem Till Faida auch mehrfach angeboten, dass wir uns doch gerne öffentlich mit einem Moderator dabei über diese ganze Sache unterhalten."
Faida:
"Ich sehe keine Veranlassung, ihn über etwas zu sprechen. Wir werden weiterhin jeder Website da draußen das Angebot machen: Ihr könnt weiterhin kostenlos euch auf die Warteliste setzen lassen, wenn Ihr auf bessere Werbung setzt."
"Ganz ursprünglich war es so, dass AdblockPlus nichts blockiert hat und die Elemente, die blockiert werden, die werden über Filterlisten definiert, die von der Community erstellt werden. Für den Nutzer ist es natürlich sehr viel angenehmer, wenn er AdblockPlus installiert und in den Standardeinstellungen bekommt er dann ein positives Surferlebnis",
lobt Till Faida, Geschäftsführer des Kölner Unternehmens Eyeo, die Änderung der Adblocker-Voreinstellung: Wer Werbung sehen will, muss diese individuell durchlassen oder eine sogenannte Whitelist aktivieren. Welche Werbung auf die Whitelist darf, das wir wird letztendlich aber von dem Kölner Unternehmen entschieden. Der in Taiwan lebende Sascha Pallenberg vermutete dahinter ein verstecktes Geschäftsmodell und veröffentlicht seit drei Wochen auf seinem Technik-Blog "Mobile Geeks" fortlaufend neue Ergebnisse seiner Recherchen:
"AdblockPlus ist über die Jahre bei verschiedenen großen Magazinen unter anderem auch vorstellig geworden und hat ihnen gesagt, passt mal auf, liebe Leute, das ist unsere Software. Die haben so und so viele aktive User, ihr werdet wahrscheinlich einen prozentualen Anteil von AdblockPlus-Usern auf eurer Seite haben, die eure Werbung nicht sehen. Dann gibt es da entsprechende Rechenmodelle, die dann vorgelegt wurden - so stelle ich mir das dann vor - wo gesagt wurde, passt mal auf, dir gehen jetzt - was weiß ich – 9000 Euro im Monat an Werbeeinnahmen flöten. 9000 Euro zum Beispiel für eine Seite wie die PC-Welt, - die unter anderem auch bestätigen, dass AdblockPlus dort war und einen Deal angeboten hat. 9000 Euro ist ja gar nichts, das sind ganz andere Beträge, die da im Raum stehen. Und dann sagt AdblockPlus, von den 9000 Euro nehmen wir euch 3000 Euro weg, dann hat der immer noch 6000 Euro mehr, als ohne die Geschichte. Der Chefredakteur von der "Süddeutschen" hat das ganz wunderbar beschrieben: das ist moderne Wegelagerei. Mittlerweile bezeichnen das die ersten als digitale Schutzgelderpressung, mittlerweile unter anderem auch Juristen darunter."
"Das zeigt mal wieder, dass es hier um eine Polemik geht und sich nicht genau damit auseinandergesetzt wird, wie der Ablauf ist",
beschwert sich Till Faida über den Agriff aus Taiwan. Adblock-Plus würde sich durch eine freiwillige Beteiligung großer Unternehmen finanzieren, die sich mit der Idee einer nicht so lästigen Werbewelt identifizieren, denn:
"Es geht uns darum, einen Kompromiss zu finden zwischen den Nutzern und den Website-Betreibern, die sich über Werbung refinanzieren müssen. Und es ist so, dass einige große Firmen, die damit ihre Einnahmen steigern, sich auch an unseren Unkosten beteiligen. Das ist kein Geheimnis, das haben wir schon vor zwei Jahren transparent auf unserer Webseite dargestellt. Es ist aber auch so, dass unsere Dienstleistung komplett kostenlos für kleine Blogs, Verlage Nachrichtenseiten ist. Und genau das ist der Ansatz: Es gibt einige Große, die dafür zahlen, dadurch kann es für alle Kleinen kostenlos bleiben. Und da von Schutzgelderpressung zu sprechen, das ist einfach nur abwegig."
In dieser Woche hat Sascha Pallenberg nachgelegt und seine Vorwürfe konkretisiert:
"Am Freitag ist herausgekommen, dass Google sich eingekauft hat auf die Whitelist. Gestern kam raus: "Süddeutsche" veröffentlicht Details aus Verträgen, "Süddeutsche" veröffentlicht Statements von Betroffenen, die sich erpresst fühlen. "Werben & Verkaufen" gibt an, dass AdblockPlus 30 Prozent verlangt an den Werbeumsätzen von dieser geblockten Werbung, damit die wieder freigeschaltet wird. PC-Welt bleibt ganz klar auf dem Standpunkt bestehen, dass AdblockPlus Geld mit ihnen verdienen wollte und diesen Adblocker als Druckmittel eingesetzt haben. Sämtliche unserer Recherchen sind bestätigt worden, bisher. Es gibt nicht ein einziges Mal, dass Till Faida in irgendeiner Art und Weise das widerlegen konnte. Die Vetternwirtschaft, die ich ihm vorgeworfen habe, das Businessmodell, dass AdblockPlus ein Druckmittel sein kann."
Till Faida:
"Der hat die Vetternwirtschaft angesprochen. Das haben wir ganz klar immer wieder zurückgewiesen und gesagt, jede Website kann sich bei uns, wie jeder andere auch, bewerben und es gibt keine Sonderbehandlung für irgendjemanden. Unser Geschäftsmodell würde völlig falsch dargestellt. Es geht nicht darum, dass sich kleine Website-Tipps und Verlage bei uns freikaufen müssen. Für die ist das kostenlos. Es sind nur die großen Firmen, die dafür zahlen."
Auf den jeweiligen Blogs der Beteiligten erscheint in der Sache Blogger gegen Blocker noch kein Kompromiss am Horizont. "Ganz großes Kino fürs Sommerloch", würden Blogger jetzt bloggen:
Pallenberg:
"Ich habe AdblockPlus und der Eyeo GmbH und dem Till Faida auch mehrfach angeboten, dass wir uns doch gerne öffentlich mit einem Moderator dabei über diese ganze Sache unterhalten."
Faida:
"Ich sehe keine Veranlassung, ihn über etwas zu sprechen. Wir werden weiterhin jeder Website da draußen das Angebot machen: Ihr könnt weiterhin kostenlos euch auf die Warteliste setzen lassen, wenn Ihr auf bessere Werbung setzt."